Machu Picchu ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Und obwohl jeder die alte Inka-Stadt sicherlich schon viele Male auf Fotos gesehen hat, ist der Augenblick, in dem man selbst inmitten der Ruinen steht, dennoch ein absoluter Gänsehaut-Moment!
Machu Picchu ist daher Ziel fast jeder Perureise. Wir sagen Euch, was Euch erwartet und worauf Ihr achten solltet.
Geschichte Machu Picchus
Peru 1911, 75 km nordwestlich der Stadt Cuzco: Als Hiram Bingham auf 2.360 m Höhe die Tempel und Paläste der “verlorenen Stadt” vor sich sah, verschlug es dem Archäologen den Atem, denn die vielen Bauwerke waren kaum ernsthaft beschädigt. Hätte man die Dächer der Gebäude repariert und den Dschungel zurückgeschnitten, dann wäre der 400m über dem Tal des Urubamba auf einem Gebirgssattel liegende Ort nach kurzer Zeit wieder bewohnbar gewesen.
Bingham, der zusammen mit ortskundigen Indios eine beschwerliche Klettertour zu diesem verborgenen Ort hoch in den Anden auf sich genommen hatte, war sich sicher, dass er endlich die sagenhafte Stadt Vilcabamba gefunden hatte. Sein Erfolg war jedoch nur von kurzer Dauer: Als in der Nähe des vermeintlichen Vilcabamba die Überreste einer zweiten Stadt auftauchten, war seine These widerlegt. Von den wundervollen Goldschätzen, die man nach alten Schilderungen erwartet hatte, fand sich jedoch auch dort nicht die geringste Spur.

Geheimnisumwobener Ort
Da man Binghams verlorener Stadt keinen der bekannten Namen zuordnen konnte, nannte man sie nach dem benachbarten Berg: Machu Picchu, der alte Gipfel. Die auf fünf Quadratkilometern angelegte Inkastadt auf einem Bergkamm der Anden wird an drei Stellen vom Rio Urubamba umschlossen, an der vierten Stelle schützt der kleinere Bergkegel Huayna Picchu die Siedlung, in die die spanischen Eroberer nie einen Fuß gesetzt haben, weil sie sie nie fanden.
Kaum eine der zahlreichen wissenschaftlichen Fragen, die Machu Picchu aufgeworfen hat, konnte bislang zufriedenstellend beantwortet werden. Vermutlich war der verborgene Ort, im 15. Jahrhundert erbaut und um 1534 bereits wieder aufgegeben worden, vorübergehend ein geistiges und wirtschaftliches Zentrum des Inkareiches. Nach dem spurlosen Verschwinden der Bewohner blieb nur die Schönheit der Stadt übrig.
Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf.

Zweck der Inkastadt
Theorien zu Folge wurde die heute populäre Stadt 1450 von Pachacútec Yupanqui, dem neunten Herrscher der Inka, erbaut und konnte bis zu 1.000 Menschen beherbergen und versorgen. Bezüglich ihres Entstehungszwecks existieren verschiedene Vermutungen: Spekulationen zur Verwendung als landwirtschaftliche Außenstelle sind ebenso gegeben wie zu der Überlegung, Machu Picchu sei die Baustätte eines Herrschers zu seiner eigenen Huldigung.
Der Fund von über 100 Skeletten – zunächst wurde dabei ein Großteil Frauen zugeordnet – bei der Erforschung von 50 Grabstätten bildet die Grundlage für die Theorie, dass Machu Picchu vor allem ein religiöses Zentrum war, um die Sonnengottheit Inti zu verehren. Im Mittelpunkt dieser Theorie steht dabei der Sonnentempel (el Templo del Sol), eine der wichtigsten religiösen Stätten der Inka, die nur von Priestern und den sogenannten Jungfrauen der Sonne betreten werden durfte. Sie wurden bereits in jungen Jahren auserwählt und erhielten eine spezielle Ausbildung; nur die, die in sämtlichen auferlegten Prüfungen überzeugten, durften schließlich unter Verpflichtung zu einem Leben in strenger Keuschheit und Enthaltsamkeit in vielen Lebensbereichen an den rituellen Praktiken teilnehmen.

Besucherbeschränkung und Tickets
Die Stadt ist eines der größten touristischen Highlights in ganz Südamerika. Da der Besucheransturm zu viel wurde, ist seit 2021 die Anzahl an Tickets auf 1000 pro Tag begrenzt. Vom 1. Juni bis zum 15. Oktober und vom 30. bis zum 31. Dezember 2024 werden bis zu 5600 Personen pro Tag in die Inkaruine gelassen. Dennoch solltest Du Dein Ticket für Machu Picchu schon Monate vor der Reise kaufen. Sehr wichtig: Du musst beim Besuch immer Deinen Reisepass mitnehmen, die Nummer wird auf Deinem Ticket vermerkt.
Die Regelung des Besuches ist sehr streng, um die Ruinen besser zu schützen. Du musst Machu Picchu mit einem Guide besuchen und darfst nur zuvor festgelegten Routen (5 verschiedene) folgen. Ein eigenständiger Besuch und einfach mal überall rumlaufen ist nicht mehr möglich! Außerdem wird jedem Besucher ein festes Zeitfenster zugewiesen.
Wenn man einen der Berge besteigen möchte, ist das nur mit dem Rundweg 3 (Machu Picchu) oder 4 (Wayna Picchu oder Huchuy Picchu) möglich.
Eine Übersicht der verschiedenen Routen findest Du auf der Webseite des Kultusministeriums .

Anreise
Machu Picchu liegt etwa 75km entfernt von Cusco auf einer Höhe von 2360 Metern. Da sich die Inkastätte in einem schwer zu erreichenden Gebiet befindet und es keine Straßen dorthin gibt, wurde eine Bahnlinie von Cuzco bis Aguas Calientes, einem Dorf am Fuße des Berges von Machu Picchu, gebaut. Somit kannst Du entweder nach Machu Picchu wandern oder mit dem Zug nach Aguas Calientes fahren. Von dort fahren dann Pendelbusse zur Inkastadt (20 Minuten Fahrt). Natürlich kannst Du auch den Berg hoch laufen (ca. 1,5 bis 2 Stunden).
- Inkatrail: Die bekannteste und beliebteste Wanderung nach Machu Picchu, die vier Tage dauert. Aufgrund der Beliebtheit und der Beschränkung der täglichen Besucherzahl auf 500 Personen muss man den Inkatrail 3-6 Monate vor der Reise buchen.
- Alternativen zum 4-tägigen Inkatrail sind z.B. der Salkantay-Trek (5 Tage, herausfordernder) oder der Lares-Trek, der von Cusco nach Ollataytambo führt (4 Tage) oder der 2-tägige Inkatrail.
- Die Zugreise von Cusco nach Aguas Calientes gibt es in verschiedenen Klassen und entsprechenden Preisen. Bis Ollantaytambo kannst Du auch mit dem Bus fahren, danach geht es aber nur mit dem Zug weiter.

Beste Reisezeit
Die beste Zeit für einen Besuch der Inka-Zitadelle ist während der Trockenzeit von April bis Oktober. Wenn Du frei in Deiner Terminwahl bist, dann besuche Machu Picchu außerhalb der Hauptsaison (Juni bis August).
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