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Tipps für Deine Galápagosreise: Die schönsten Inseln und Aktivitäten

Die Galápagosinseln sind ein absolutes Traumziel, ein Naturparadies ohnegleichen. Tiere so ganz ohne Scheu zu erleben, ist unvergesslich und beeindruckend. Nicht ohne Grund beinhalten die meisten Ecuadorreisen einen Besuch der Galápagosinseln. Wir stellen Euch die Inseln mit ihren Besonderheiten vor und geben Tipps für ihren Besuch.

Darwin und die Anfänge

Bizarr geformte Lavafelder durchzogen die öde Küste wie versteinerte Flüsse. Über die zerklüfteten Felsen der wüstenartigen Insel krochen unter der stechenden Sonne des Äquators urtümliche Echsen, “Kobolde der Dunkelheit, von schmutzig schwarzer Farbe und schwerfällig in ihren Bewegungen”, erinnerte sich Charles Darwin, der 1835 seinen Fuß erstmals auf die raue Galápagos-Insel San Cristóbal setzte. “Nichts könnte weniger einladend sein”, lautete das vernichtende Urteil des englischen Biologen über den aus 19 vulkanischen Inseln und vielen kleineren Felsen bestehende und sich über 8.000 km² erstreckenden Archipel, der knapp 1.000 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt im Pazifik liegt.

Je länger sich der Forscher jedoch mit der auf den ersten Blick so unattraktiven Insel beschäftige, desto spektakulärer waren seine Entdeckungen: Mit außergewöhnlicher Beobachtungsgabe gesegnet, erkannte er, welch ungewöhnliche Artenvielfalt sich in der Abgeschiedenheit dieser Insel entwickelt hatte. Seevögel, die vom Festland auf die Inseln flogen, Meeressäuger, die sich von den Wasserströmungen treiben ließen und Reptilien auf zufällig herantreibenden Vegetationsflößen besiedelten im Laufe der Jahrtausende die unwirtlichen Inseln und passten sich allmählich den Gegebenheiten an, um zu überleben.

Sandstrand auf Bartolomé
Sandstrand auf Bartolomé

Schutz der Inseln

Um fortwährende Besiedlung zu unterbinden und das gefährdete ökologische Gleichgewicht zu schützen, wurden die Galápagos-Inseln 1956 von der Regierung Ecuadors in einen Nationalpark umgewandelt – eine Maßnahme, deren Berechtigung mit Zahlen belegt werden kann. Bis heute zählen Wissenschaftler auf den Inseln fast 60 Vogelarten, darunter Darwin-Finken oder Galápagos-Tauben. Nicht nur flugunfähige Seevögel wie Galápagos-Pinguine werden zu den endemischen Spezies gerechnet, sondern auch die Galápagos-Meerechse, die man zusammen mit den Landleguanen “Saurier” von Galápagos nennt. Auch unter der Wasseroberfläche lässt sich eine überraschende Artenvielfalt erkennen, hat man doch fast 300 Fischarten registriert.

Unter einem ungünstigen Stern steht indessen die Galápagos-Riesenschildkröte, von den 15 Unterarten sind nur zwei nicht vom Aussterben bedroht. Von den rund 700 Samenpflanzenarten werden etwa 40 als endemisch eingestuft. 2001 wurde das Seegebiet um die Galápagos-Inseln mit einer Fläche von 130.000 km² durch die UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Entstehung der Galápagosinseln

Sie sind aus der Tiefe des Meeres bis an die Wasseroberfläche durch einen heißen Magma-Ausstoß aus dem Erdinneren entstanden und wachsen bis heute noch. Die Galápagos-Inseln befinden sich auf der nördlichen Kante der sogenannten Nazca-Platte. Diese Platte bewegt sich langsam in Richtung Osten auf die Südamerikanische Platte zu. Galápagos ist eine der aktivsten Vulkanregion der Erde.

Kakteen am Strand auf Plazas
Kakteen am Strand auf Plazas

Die Tierwelt der Galápagosinseln

Rund um die Insel leben viele verschiedene Meeresbewohner. Neben riesigen Mondfischen, Seefledermäusen, Galápagosknurrhähnen und Trompetenfischen gibt es auch einige Säugetiere, die das Meer bewohnen. Dazu zählen vor allem die Seelöwen, die Buckelwale und die riesigen Walhaie. Dieser Artenreichtum im Meer lockt wiederum viele Seevögel an, da die Wasserbewohner für sie eine gute Futterquelle darstellen. Der Galápagosalbatros ist ausschließlich auf den Galápagosinseln zu finden und brütet vorzugsweise auf der Insel Española.
Viele Tiere wurden erst vor kurzer Zeit entdeckt und es gibt immer noch Arten, die bis heute unbekannt oder noch nicht klassifiziert sind. Einige von ihnen sind besonders bekannt:

  • Riesenschildkröte: Eines dieser außergewöhnlichen Geschöpfe  ist die Riesenschildkröte, auch bei ihr fragt man sich, wie sie auf die Insel gelangte. Da sie selber nicht schwimmen können, aber über lange Zeit auf dem Wasser treiben, vermutet man, dass dies die Erklärung sein könnte. Die Riesenschildkröten haben sich hauptsächlich auf der größten Insel des Archipels angesiedelt, da sie für die Riesenschildkröten einen guten Zufluchtsort darstellt. Auf der Insel Isabela befindet sich u.a. der Vulkan Aseido, aus dem immer noch Gase und Dampf austreten. Da nur wenige Menschen hier leben, können die Riesenschildkröten sich ungestört sonnen und im vulkanischen Schlamm baden.
    Die Inselgruppen verdanken diesen Geschöpfen ihren Namen (galapago = Schildkröte). Tausende von ihnen lebten hier. Nicht zu Unrecht werden sie auch als Elefantenschildkröten bezeichnet. Ein großes Exemplar kann bis zu 95cm lang werden und eine viertel Tonne wiegen. Sie werden bis zu 100 Jahre alt und gehören damit zu den langlebigsten Wirbeltieren der Welt. Sie lassen sich gerne die Sonne auf ihren Panzer scheinen und ernähren sich als Pflanzenfresser von Gräsern, Kräutern, Beeren, Flechten und Kakteen. Sie können aber auch wochenlang ohne Wasser und Nahrung überleben. Die Weibchen legen bis zu 17 Eier für 250 Tage in eine Nisthöhle. Diese sind sehr gefährdet durch Angriffe von Katzen, Ratten, Schweine und Ziegen. Auch eingeschleppte Pflanzen sind eine Bedrohung für die Schildkröten, da sie die Nahrungsgrundlage der Tiere zerstören.
    Die Aufzuchtstation auf der Insel Isabela bietet Schildkröten jeden Alters ein Zuhause, auch alten Schildkröten, die die letzten Vulkanausbrüche auf der Insel überstanden haben. Die Zahl der Schildkröten ist über lange Zeit zurückgegangen, weil Seefahrer sie u.a. als lebende Konservendosen benutzt haben.
Galapagos Rieseschildkröte
Galápagos Rieseschildkröte
  • Galápagospinguin: Ein bekannter Bewohner des Archipels ist der Galápagospinguin. Er hat ein dunkles Rücken- und ein weißes Bauchgefieder und mehrere dunkle Flecken auf dem ganzen Körper verteilt. Da Pinguine gerne weit ins Meer hinaus schwimmen, glaubt man, dass einige von ihnen versehentlich zu weit geschwommen und dann in den Humboldtstrom geraten sind. Dieser hat sie dann Richtung Norden, an Südamerika vorbei, bis zu den Inseln getrieben. Dort mussten sie sich sehr stark an ihren neuen Lebensraum anpassen, denn die Lebensbedingungen sind kaum vergleichbar mit denen der Antarktis. Die Pinguine wurden mit der Zeit immer kleiner und sind mittlerweile mit ihren 50cm nur noch halb so groß wie die verwandten Kaiserpinguine. Dies ist ein selektiver Vorteil, da kleine Tiere schneller überschüssige Wärme abgeben können. Sie haben sich nicht nur körperlich an die neuen Lebensumstände angepasst, sondern auch ihr Verhalten verändert. Die Tiere müssen ihre nackten Füße stets vor der Sonne verstecken damit sie keinen Sonnenbrand bekommen und buddeln sie daher gerne in den Sand ein. Die Pinguine haben sich wegen der kühleren Gewässer eher in den westlichen Teilen der Inseln angesiedelt.
Galapagos-Pinguine
Galápagos-Pinguine
  • Drusenköpfe: Die Drusenköpfe gehören zu der Art der Landleguane und kommen zahlreich auf fast allen Galápagosinseln vor. Vorzugsweise halte sie sich an den Felsküsten, selbst gebauten Erdhöhlen oder in Mangrovenbeständen auf. Die Landleguane sind ziemlich groß und können bis zu 1,25 Meter lang werden. Die kräftigen Tiere sind gelb oder braun gefärbt, sodass sie sich gut im Gestrüpp und im Gestein tarnen können. Auf dem Kopf haben sie einen stacheligen Kamm, der sich bis über den ganzen Rücken zieht. Die schweren Echsen sind Pflanzenfresser und stillen ihren Durst durch das Verzehren von Kakteen. Sie können, im Gegensatz zu Säugetieren, sehr lange ohne Nahrung und Wasser auskommen. Nach der Schwangerschaft, verstecken die Weibchen ihre Eier im feuchten Sand oder unter dichtem Laub. Auf ihrer Suche nach einem geeigneten Nistplatz überwinden die Tiere oft weite Strecken. Beliebte Nistplätze sind Höhlen in erloschenen Vulkankratern. Eingeschleppte Tiere erschweren es den Drusenköpfen ihre Eier zu schützen und ausreichend Nahrung zu finden. Daher sind die eigentlichen Überlebenskünstler trotzdem sehr bedroht.
Drusenkopf Leguan
Drusenkopf Leguan

Die einzelnen Inseln

Natürlich können wir nicht alle der 19 größeren und mehr als 100 kleineren Inseln des Archipels vorstellen, daher ein Einblick in die wichtigsten Inseln:

  • Santa Cruz: Santa Cruz ist die bevölkerungsreichste und zweitgrößte Insel und hat verschiedene Vegetationszonen und Landschaftsformen. Hier befindet sich die Charles Darwin Research Station, ein wichtiger Ort für den Artenschutz. Es ist auch möglich, Riesenschildkröten in ihrem natürlichen Lebensraum im Hochland von Santa Cruz, z.B. dem El Chato Schildkrötenreservat, zu beobachten. Der Ort Puerto Ayora ist das wirtschaftliche Zentrum von Galápagos.
Riesenschildkröte auf Santa Cruz
Riesenschildkröte auf Santa Cruz
  • Isabela: Isabela ist die größte Insel des Galápagos-Archipels und hat eine beeindruckende vulkanische Landschaft. Hier gibt es mehrere aktive Vulkane, darunter der Sierra Negra, der eine der größten Calderen der Welt aufweist. Isabela bietet auch wunderschöne Strände und eine reiche Tierwelt, einschließlich der berühmten Blaufußtölpel und der Galápagos-Pinguine.
  • Fernandina: Fernandina ist die jüngste und unberührteste Insel des Archipels. Sie hat eine raue, vulkanische Landschaft und ist bekannt für ihre große Population an Meeresleguanen und flugunfähigen Kormoranen. Fernandina ist sehr ursprünglich, hier hat noch nie eine eine fremde Tier- oder Pflanzenart die Insel besiedelt.
  • Bartolomé: Bartolomé ist für seine atemberaubende Landschaft und ikonische Aussicht auf den Pinnacle Rock bekannt. Die Insel bietet Besuchern einen der besten Orte zum Schnorcheln, da hier häufig Pinguine, Haie und Meeresschildkröten gesichtet werden.
Blick auf den Pinnacle Rock, Bartolomé
Blick auf den Pinnacle Rock, Bartolomé
  • Genovesa: Genovesa, auch bekannt als “Vogelinsel”, beherbergt eine Vielzahl von Seevögeln, darunter Fregattvögel, Maskentölpel und Rotschnabel-Tropikvögel. Die Insel bietet auch Möglichkeiten zum Wandern und bietet einen beeindruckenden Blick auf den Darwin Bay Krater.
  • Floreana: Die Insel hat eine vielfältige Landschaft mit grünen Hügeln, weißen Sandstränden und vulkanischen Formationen. Floreana ist die Heimat einiger endemischer Tierarten, darunter der Floreana-Fink und die Floreana-Schildkröte. Eine beliebte Aktivität auf der Insel ist das Schnorcheln an den Post Office Bay, wo Reisende ihre Briefe hinterlassen und andere Reisende die Möglichkeit haben, sie zuzustellen.
  • San Cristobal: San Cristobal ist die östlichste Insel des Archipels und hat eine vielseitige Landschaft, die von tropischen Stränden bis hin zu hügeligen Gebieten reicht. Hier befindet sich die Hauptstadt des Galápagos-Archipels, Puerto Baquerizo Moreno. Die Tierwelt von San Cristobal umfasst Seelöwen, Blaufußtölpel, Riesenschildkröten und Fregattvögel.
  • Española: Española ist die südlichste Insel des Archipels und zeichnet sich durch ihre beeindruckende Vogelwelt aus. Hier findet man die größte Population von Galápagos-Albatrossen, die ihre spektakuläre Balzshow aufführen. Española hat auch schöne Sandstrände, darunter das berühmte Gardner Bay, wo man mit Seelöwen schwimmen kann oder schnorcheln kann. Ein weiteres Highlight ist der Besuch der “Blowhole“, einer natürlichen Felsformation, die Wasserfontänen in die Luft spritzt.
Seelöwen am Strand auf Espanola
Seelöwen am Strand auf Espanola
  • Seymour Norte: Seymour Norte ist eine kleine Insel nahe Santa Cruz. Hier kann man Blaufußtölpel, Prachtfregattvögel und Gabelschwanzmöwen beobachten und hier ihre Brutplätze haben. Die Insel hat eine flache und felsige Landschaft, die Wanderungen und Vogelbeobachtungen ermöglicht. Auf Seymour Norte kann man zudem zahlreiche Seelöwen beobachten.
  • Rábida: Rábida ist für ihre roten Sandstrände und die lebhafte Farbgebung bekannt. Rábida beherbergt eine Vielzahl von Meeresvögeln, darunter Pelikane und Blaufußtölpel. Auch Meeresschildkröten, Delfine und Seelöwen können hier gesichtet werden. Eine beliebte Aktivität auf Rábida ist das Schnorcheln entlang der felsigen Küste, um die vielfältige Unterwasserwelt zu erkunden.
Seelöwen auf rotem Strand auf Rábida
Seelöwen auf rotem Strand auf Rábida

Wohin für welche Aktivität?

  • Tauchen und Schnorcheln: Los Tuneles, Tejo Bucht und Tintoreras (Isabela); Pinnacle Rock (Bartolomé); Gardner Bay (Espanola); Kicker Rock (San Cristobal); Punta Espinosa (Fernandina); Devil’s Crown, (Floreana) u.a.
  • Tierbeobachtung: abhängig davon, welche Tiere man beobachten möchte, denn Tiere gibt es überall
  • Strände: Tortuga Bay, Playa Las Bachas, Playa los alemanes (Santa Cruz); La Loberia, Puerto Chino, Cerro Brujo Beach (San Cristóbal); Red Sand Beach, (Rábida); Gardner Bay (Española); Puerto Villamil (Isabela); Bartolome Beach (Bartolomé)

Beste Reisezeit für die Galápagos Inseln

Eine beste Reisezeit wie man sie von den meisten Reiseländern kennt, gibt es für die Galápagosinseln nicht. Die Inseln könnt Ihr ganzjährig bereisen und Ihr solltet vorher überlegen, welchen Schwerpunkt Ihr bei Eurem Besuch setzen wollt. Nicht jede Tierart verbringt das ganze Jahr auf den Galápagosinseln, außerdem könnt Ihr auch die Nist- oder Schlüpfsaison in Eure Überlegungen einbeziehen. Wenn Ihr Schnorcheln oder Schwimmen möchtet, solltet Ihr bedenken, dass die Luft- und Meerestemperaturen schwanken.

Kreuzfahrt oder Inselhopping?

Auf die Gálapagosinseln kommt man mit einem Flug, anschließend müsst Ihr Euch entscheiden, ob Ihr die Inseln im Rahmen einer Kreuzfahrt oder mit festen Hotels auf den Inseln besuchen möchtet, dem Inselhopping. Beides hat Vor- und Nachteile, u.a. können manche Besucherpunkte nur im Rahmen einer Kreuzfahrt angesteuert werden. Das Inselhopping hingegen ist flexibler und Ihr seid nicht so stark an ein festes Programm gebunden.

Strenge Regeln für Touristen

Die Gálapagosinseln und das umgebende Meer stehen fast komplett unter Naturschutz, Teile gehören zudem zum UNESCO Weltnaturerbe. Um dieses wunderbare Naturparadies zu erhalten, gelten für den Tourismus strenge Regeln. So müssen z.B. alle Besucher von einem zertifizierten Galápagos-Nationalparkführer begleitet werden, man muss einen Mindestabstand zu den Tieren einhalten, selbstverständlich keine Lebewesen einführen oder entnehmen und einiges mehr.

Aber ich bin sicher, jeder Besucher, der das Naturwunder Gálapagosinseln erlebt und bestaunt, wird sich gerne an diese Regeln halten!


Gruppenreise: Grosse Ecuador-Rundreise

Neben den bekanntesten Besuchspunkten Ecuadors auf der “Straße der Vulkane” von Otavalo bis Cuenca haben Sie während dieser Rundreise die Möglichkeit, den tiefen Süden und den Machalilla Nationalpark an der Pazifikküste zu erkunden. Den krönenden Programmabschluss bildet eine Vier-Tage-Kreuzfahrt im artenreichen Galápagos-Archipel.


Gruppenreise: Naturparadies hautnah

Galápagosinsel

Während dieser Erlebnisreise lernen Sie hautnah und authentisch die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt Ecuadors sowohl auf dem Festland als auch auf den Galápagos-Inseln kennen. Darüber hinaus verbringen Sie spannende Tage in der Hauptstadt Quito.


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