Santo Tomás Chichicastenango liegt im Bezirk Quiché im Hochland von Guatemala, ca. 150 km von der Hauptstadt Ciudad de Guatemala entfernt. Der Name der Stadt bedeutet übersetzt „Ort der Nesseln“.
Gegründet wurde sie von Quiché-Indianern, die während der Zerstörung von Utatlán flüchteten und sich hier niederließen. Die Bewohner Chichicastenangos werden “Maxeños” genannt, eine Bezeichnung die aus der Sprache der Quiché von dem Wort “Max“ stammt und “Tomás“ bedeutet.
Farbenfroher Markt
Zentrum der Stadt ist der Hauptplatz, auf dem jeden Donnerstag und jeden Sonntag ein imposanter, farbenfroher Indio–Markt stattfindet. Diesen mercado central gibt es seit vielen Jahrhunderten; er hat sich seither kaum verändert und zieht jede Woche zahlreiche Besucher und Händler an.

Bekannt ist Chichicastenango für das bunte Treiben auf dem Markt, dem größten Mittelamerikas, der sich auf den Treppen der Kirche Iglesia de Santo Tomás erstreckt und für die dort auf den Treppen der Kirche stattfindenden Maya-Zeremonien. Die Iglesia de Santo Tomás wurde 1540 auf den Überresten eines alten Tempels erbaut und gilt bis heute als prachtvolles Beispiel der kolonialen Architektur. Sie verbindet die Rituale der Indigenen, die hier beispielsweise mit copal gefüllte Maiskolben verbrennen, mit den Sitten und Bräuchen der Ladinos, der „Weißen“.
Geschichte der Stadt
Chichicastenango war zu Zeiten des alten Quiché-Königreiches ein wichtiges Zentrum, sowohl politisch, wie auch religiös. Von den spanischen Eroberern wurde ein Maya-Tempel zerstört, auf dessen Ruinen die bis heute bestehende Kirche Santo Tomás erbaut wurde. Die Spanier zerstörten und verbrannten auch alle Schriftstücke und andere Zeugnisse der Kultur der Maya.
Das Popol Vuh, das heilige Buch der Quiché-Maya, konnte jedoch 1702 von Pater Francisco Ximénez in Chichicastenango gerettet werden. Dieser fertigte eine Abschrift und sogar eine spanische Übersetzung des Manuskriptes, welches mythologische und historische Aspekte des Maya-Volkes behandelt, an.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Die Stadt bietet also neben den allwöchentlichen Markt mit seinen vielen Besuchern, Farben und unterschiedlichsten für die Region typischen Artikeln, wie zum Beispiel bunte Stoffe aus Wolle oder Baumwolle, Keramikerzeugnisse und Töpferwaren aber natürlich auch Lebensmitteln, eine lange und interessante Geschichte und viele Elemente der Kultur der Quiché-Mayas.
Außerdem ist auch die nahegelegene Steinstatue von Pascual Abaj, die bis heute verehrt wird und der Blumen und ähnliche Geschenke dargebracht werden, einen Besuch wert. Ebenso wie die Laguna de Lemoa, ein kleiner See zwischen Chichicastenango und Santa Cruz del Quiché, der perfekte Ort zum entspannen, angeln, baden und um diese traumhafte Landschaft in Guatemala zu genießen!
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