Im Rahmen meiner Brasilienreise verbrachte ich auch einige Tage im Amazonasgebiet, dem größten Regenwaldgebiet der Erde. Wie die meisten Touristen, die eine Amazonasreise unternehmen möchten, landete ich mit dem Flieger in der Urwaldmetropole Manaus, dieser faszinierenden und ungewöhnliche Metropole mitten im Herzen des Amazonasgebietes.
Unterwegs in Manaus
Zur Einstimmung erkundete ich am ersten Tag die Stadt und besuchte natürlich das berühmte Teatro Amazonas, das mit seiner interessanten Geschichte fasziniert. Ein Großteil der Baumaterialien für dieses Opernhaus mitten im Urwald wurde im 18. Jh. aus Europa importiert – Marmor und Kristalllüster aus Italien, Seidenteppiche aus Frankreich, Kacheln aus Deutschland und Pflastersteine aus Portugal (letztere wurden vor dem Gebäude verlegt, und bestehen aus einem Geräusche dämpfenden Material, um sicher zu stellen, dass die Vorführungen nicht durch vorbeifahrende Kutschen gestört wurden…).

Start der Amazonasreise
Am nächsten Tag ging es dann los: auf einem der typischen Amazonasschiffe aus Holz fuhren wir in Richtung des „Encontro das aguas“, dem „Treffen der Wasser“. Einige Kilometer flussabwärts von Manaus treffen der Rio Solimoes und der Rio Negro aufeinander. Es ist ein faszinierendes Naturphänomen: aufgrund der verschiedenen Wasserdichten fließen diese beiden Flüsse kilometerlang nebeneinander her, ohne sich zu vermischen!
Da das Wasser des Rio Negro wegen mitgeführter Mineralauswaschungen schwarz und das des Rio Solimoes aufgrund mitgeführter Sedimente braun ist, ist dies deutlich zu sehen. Wir folgten dem Lauf der Flüsse, bis sie sich schließlich vereinen und damit offiziell den Amazonas bilden (sagen die Brasilianer…die Peruaner behaupten, der Amazonas beginnt schon viel früher…und sie hätten auch einen Anteil an diesem größten Fluss-System der Welt…).

Willkommen im Dschungel!
Unsere Schiffsreise führt anschließend in einen Nebenarm des Amazonas – vorbei an zahlreichen Siedlungen der Caboclo (wie sich die Einheimischen hier nennen). Da es im Amazonasgebiet kaum Straßen gibt, leben sie mit und auf dem Wasser. Viele der Gebäude sind auf dem Wasser gebaut. Wir kommen beispielsweise an einem „schwimmenden Vorgarten“ und einer „schwimmenden Schule“ vorbei.
Nach einigen Stunden Fahrt erreichen wir schließlich die Dschungellodge – wo uns gleich der hauseigene Papagei begrüßt. Der Besitzer erklärt uns, dass er diesen als kleinen Vogel verletzt gefunden und aufgepäppelt hätte und seitdem gehört der Vogel quasi zum „Inventar“. Er darf frei herumfliegen, fühlt sich in der Lodge aber zu Hause.

Zahlreiche Erlebnisse
Die Tage in der Lodge vergehen wie im Flug. Sie sind ausgefüllt mit Wanderungen im Dschungel, Tierbeobachtungen (Süßwasserdelphine, Affen, hunderte Vögel, Kaimane….) und ungewöhnlichen Aktivitäten wie Piranha-Angeln (der wird dann natürlich anschließend auch genüsslich verspeist). Wir besuchen ein einheimisches Dorf und lassen uns von einem Bewohner die Lebensweise im Amazonasgebiet erklären. Auf einer Dschungelwanderung mit einem Indio erfahren wir viel darüber, wie man in dieser unwirtlichen Gegend überlebt, z.B. Wasser und Essen findet. Interessant finde ich auch die vielen Heilpflanzen, die uns hier gezeigt und erklärt werden. Was mir besonders gefällt: unsere Lodge liegt an einem so genannten „Schwarzwasserfluss“, an dem es auf Grund der Wasserzusammensetzung keine Mücken (und damit keine Gefahr der Malaria) gibt. Sehr entspannend, sich darüber keine Gedanken machen zu müssen!
Nach einigen Tagen geht es dann durch die traumhafte Wasserwelt zurück nach Manaus.
Wenn auch Du Brasiliens Dschungelwelt entdecken möchtest, schlagen wir beispielsweise folgende Reisen vor: Brasilien – Zwischen Amazonas und Zuckerhut oder Naturwunder Brasiliens.