Reisen zur Osterinsel faszinieren die Menschen seit Jahrzehnten. Was ist der Stand der Dinge? Wie kam es zum vorübergehenden Einreiseverbot und was hält die Zukunft bereit?
Auf zur Osterinsel!

„Rapa Nui“, wie die Einheimischen die Osterinsel nennen, war von März 2020 bis August 2022 vom Tourismus isoliert. Seit ca. einem Monat werden allmählich wieder Besucher auf die Insel gelassen. Die einzigen Flughäfen mit Flügen zur Osterinsel befinden sich auf Tahiti und in Santiago de Chile. Aus Santiago de Chile startet derzeit zweimal pro Woche vormittags ein Flieger Richtung Rapa Nui.
Dort trifft man nicht nur die als „Moai“ bezeichneten Steinskulpturen an, sondern auch die Nachfahren ihrer Baukünstler. Bis heute wird daran geforscht, wie genau es die Einheimischen geschafft haben, diese gewaltigen Figuren aus Vulkangestein zu bewegen. Bei einer Reise über die Osterinsel haben Sie die Möglichkeit, ca. 900 dieser Kunstwerke zu bestaunen. Die „Rapanui“ können allerdings nicht nur sehr gut mit Steinen hantieren, auch die traditionelle Küche und die Tanzaufführungen können sich sehen lassen.
Rapa Nui‘s Landschaft ist einzigartig. Die drei Vulkane, aus denen die Insel entstanden ist, locken heute mit anmutigen Lagunen und mystischen Höhlen. Das Meeresufer bietet sowohl weiße Sandstrände, als auch malerische Felsküsten. Außerdem ist das Wasser aufgrund des geringen Planktonanteils sehr klar und eignet sich dadurch ideal zum Schnorcheln.
Zweieinhalb Jahre Abschottung

Wo einst 14 Flieger pro Woche und unzählige Kreuzfahrtschiffe landeten, war ab März 2020 nichts mehr los. Aufgrund der Corona Pandemie hatten die Bewohner der Osterinsel entschieden, sich komplett vom Festland abzuschotten. Es gibt zwei Hauptgründe für das strikte Einreiseverbot:
- Die mangelhafte medizinische Infrastruktur:
Auf der Osterinsel gibt es nur eine Klinik mit wenigen Beatmungsgeräten und ohne Intensivstation. Außerdem ist die nächste Krankenstation auf dem chilenischen Festland – fast fünf Flugstunden entfernt. Das hätte zur Folge, dass nur ein Bruchteil der mit Corona infizierten Personen eine ausreichende medizinische Versorgung erhalten hätte. - Die gesteigerte Vorsicht der Bevölkerung:
Im 18. Jahrhundert breiteten sich auf der Osterinsel die Syphilis und die Pocken aus. So hatten die Inselbewohner bereits über Jahrhunderte mit eingeschleppten Krankheiten zu kämpfen. Diese Erfahrungen haben wohl dazu beigetragen, dass Infektionskrankheiten auf der 162,5 km² kleinen Osterinsel ernst genommen werden.
Tourismusentwicklung im Überblick

Im Jahr 1722 hatten die „Rapanui“, die sogenannten Bewohner der Osterinsel das erste Mal Besuch. Ein niederländisches Expeditionsschiff entdeckte die Insel unter der Leitung von Jacob Roggeveen. Dieser benannte seine Entdeckung nach dem Datum: Es war der 5. April, ein Ostersonntag. Die geographisch zu Polynesien und politisch zu Chile gehörende Insel war lange Zeit nur mit dem Schiff erreichbar. Das änderte sich in den 1980er-Jahren, als die chilenische Regierung dort einen Flugplatz errichten ließ. Seitdem kommen Reisende aus aller Welt, um die meterhohen Steinstatuen, die berühmten Moai zu sehen.
Der Tourismus wurde infolgedessen zur wichtigsten Einnahmequelle der Insel und der Nationalpark „Rapa Nui“ wurde 1995 als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen. Aufgrund der immens hohen Gästezahlen und der damit verbundenen negativen Effekte hat die chilenische Regierung bereits im Jahr 2018 einen Versuch unternommen, das Tourismusvolumen einzuschränken: Die maximale Aufenthaltsdauer von Nicht-Einheimischen und Touristen wurde von 90 auf 30 Tage gesenkt. Dann passierte, was niemand ahnen konnte: Von einem Tag auf den anderen waren keine Besucher mehr erlaubt.
Das Leben der Bewohner in Isolation

Die Entscheidung der Rapanui, sich vollständig vom Tourismus abzukapseln, hatte natürlich Folgen: 70% der Hotels und Restaurants mussten schließen. Das Wegfallen der Arbeitsplätze im Tourismussektor führte dazu, dass viele Menschen die Insel verließen. Dementsprechend sind seit 2020 etwa 2000 der fast 8000 Einwohner ausgereist. Einige Gastronomen führten ihr Geschäft jedoch auch ohne Touristen fort. Durch Preissenkungen ermöglichten sie anderen Einheimischen, die Lokale zu besuchen. Tanzwettbewerbe und ähnliche kulturelle Angebote sorgten in der schwierigen Zeit für eine engere Verbundenheit zwischen den Inselbewohnern.
Viele Bewohner waren vor der Abschottung auf Lebensmittellieferungen vom Festland angewiesen. Da diese ohne Touristenankünfte finanziell nicht mehr tragbar geworden sind, musste man eine neue Existenzgrundlage finden: Die Rapanui pflanzten wieder vermehrt Obst und Gemüse an, weiteten die Bienenzucht aus und begannen Hühner zu halten. Einige der Selbstversorger gewinnen ihre Energie sogar über Biogas- und Solaranlagen.
Ausblick – weg vom Massentourismus?
Die für uns Europäer so romantische Lebensweise der Selbstversorgung könnte jedoch schon bald wieder nebensächlich werden. Obwohl die Touristiker in Zukunft gerne auf einen nachhaltigeren Tourismus setzen möchten, bleibt die Befürchtung, dass die Ankünfte wieder das Niveau von vor 2020 erreichen. Die wenigen Touristen die heute schon dort sind, können sich auf jeden Fall glücklich schätzen: Sie haben die wunderschöne Insel fast für sich allein.
Wenn Sie Lust bekommen haben, schon bald selbst an den sonnigen Sandstränden zu sein, ist bei einer der folgenden Reisen sicher etwas für Sie dabei. Die Rapanui erwarten Sie bereits!
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