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Filmtipps als Reiseinspiration: Wenn Geschichte auf der Leinwand lebendig wird

Last Updated on 20. November 2025 by Südamerika Reiseportal

Stell Dir folgendes vor: Ein Film lässt Dich innehalten, Du beginnst nachzudenken – und plötzlich möchtest Du diesen Ort besuchen, die Geschichte vor Ort spüren, verstehen und erleben. Gute Reisen bieten nicht nur schöne Landschaften, sondern auch Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur des Landes. Genau hier setzen zwei besondere Filme an – sie eröffnen Dir einen Zugang zu Geschichten und Orten in Lateinamerika, die weit jenseits des klassischen Reisens liegen.

Filmtipp 1: Colonia Dignidad

KategorieDetails
TitelColonia Dignidad
Erscheinungsjahr2015 (Verfilmung)
LandChile
ThemaDeutscher Sekten‑ und Folterstützpunkt in der Militärdiktatur
Warum sehenswertVerbindet persönliche Schicksale mit politischer Geschichte

Warum Du diesen Film sehen solltest

Der Film zeigt das kaum bekannte Kapitel der Geschichte von Chile: Colonia Dignidad, ein deutsches Siedlungsprojekt in Chile, das sich zu einem Ort des Schreckens in der Zeit der Diktatur von Augusto Pinochet wandelte.
Wenn Du Chile bereist oder bereisen willst, eröffnet Dir dieser Film einen ganz anderen Blick: nicht nur auf die grandiose Natur, sondern auch auf gesellschaftliche Brüche und die immer noch sehr präsente Zeit der Diktatur.

Von der Leinwand zur Realität: Reisebezug

  • Der tatsächliche Ort „Colonia Dignidad“, heute „Villa Baviera“, befindet sich in der Region Maule, rund 400 km südlich von Santiago.
  • Auf einer Reise durch Zentral‑Chile kannst du Landschaften entdecken, die im Film erscheinen: abgelegene Täler und Gemeinschaften mit deutscher Vergangenheit.

Trailer “Colonia Dignidad”

Inhalt des Films “Colonia Dignidad” (Spoiler!)

Die Stewardess Lena (Emma Watson) besucht ihren Freund Daniel (Daniel Brühl) im Jahr 1973 in Chile. Am 11. September findet der Militärputsch unter Augusto Pinochet statt. Die beiden versuchen zu fliehen, werden aber mit Tausend anderen in das Nationalstadion in Chile gebracht. Von dort aus wird Daniel, der in einer studentischen Aktivistengruppe den gestürzten Salvador Allende unterstütze, verschleppt. Er wird in ein Militärlager gebracht, das sich auf dem Geländer der ominösen Colonia Dignidad befinden soll.

Lena erfährt, dass es sich hierbei um eine Sekte handelt, die nach strengen Richtlinien in einer von der Außenwelt abgeriegelten Glaubensgemeinschaft lebt. Der Anführer ist der deutsche Laienprediger Paul Schäfer, der sich eine Welt nach seinen Vorstellungen geschaffen hat. Lena beschließt sich dort als neues Gemeindemitglied einzuschleusen und Daniel zu retten. Sie erfährt die grausamen Praktiken des Paul Schäfers am eigenen Leib. Als sie Daniel in dem Folterlager entdeckt, schmieden die beiden einen Fluchtplan um der Unterdrückung und psychischen, wie physischen Folter zu entkommen.

Die beiden Hauptcharaktere sind fiktive Figuren, die Geschehnisse in der Colonia Dignidad beruhen jedoch auf wahren Begebenheiten und auch die Verbindung zur Militärdiktatur Pinochets und die Verstrickungen der Deutschen Botschaft sind historisch belegt.

Filmtipp 2: Escobar: Paradise Lost

KategorieDetails
TitelEscobar: Paradise Lost
Erscheinungsjahr2014
LandFrankreich/Spanien/Brasilien (Handlung in Kolumbien)
ThemaSurfer im Umfeld von Pablo Escobar – Drogen­imperium und Traumstrand
Warum sehenswertVerbindung von Strand‑Idylle mit dunkler Realität – Kontrastreich

Warum Du diesen Film sehen solltest

Der Film führt Dich zu den Kontrasten Kolumbiens: Traumstrände, Surfer‑Lifestyle, die Verführung eines „neuen Lebens“ – und plötzlich die Schattenseiten des Drogenhandels mit Pablo Escobar. Damit kannst Du tief in die Geschichte Kolumbiens eintauchen.

Von der Leinwand zur Realität: Reisebezug

  • Die Landschaft des Films lässt sich so in Kolumbien finden: Atlantikküste, Karibikregion, Strände mit weniger Tourismus.
  • In Medellín kannst Du auf den Spuren Escoabars wandeln: du kannst den Memorial Park Inflexión Medellín besuchen, der auf dem Grundstück des ehemaligen Wohnhauses von Escobar erbaut wurde.
  • Das Monasterio Santa Gertrudis La Magna ist ein ehemaliges Kloster, das Escobar zu seinem eigenen Gefängnis umgebaut hatte – allerdings mit vielen Annehmlichkeiten wie Nachtclubs, Bars, Restaurants und sogar einem Hubschrauberlandeplatz.
  • Auf dem Montesacro-Friedhof kannst Du sein Grab besuchen.
  • Pablo Escobar hatte einen Privatzoo, der nach seinem Tod verfiel und aus dem auch einige Nilpferde ausbrachen. Diese haben sich am Magdalena-Fluss nördlich von Bogota niedergelassen und fleißig vermehrt.
  • Du kannst die Hacienda Napoles besichtigen, in der Escobar gelebt hat, die jetzt eine Mischung aus Museum und Erlebnispark ist.

Trailer “Escobar: Paradise Lost”

Inhalt des Films “Escobar: Paradise Lost” (Spoiler!)

Der junge Kanadier Nick geht nach Kolumbien um an einem der Traumstrände als Surflehrer zu arbeiten. Er verliebt sich in die hübsche Kolumbianerin María und die beiden werden ein Paar. Als Nick der Familie vorgestellt wird erfährt er, dass Marías Onkel Pablo Escobar ist. Der Drogenboss erlangte seinen enormen Reichtum durch den Kokainhandel. Für “Don Pablo” ist Nick nun ein Teil der Familie und er behandelt ihn wie seinen Sohn. Je mehr sich der Drogenkrieg zuspitzt, desto mehr wird Nick in die Machenschaften verwickelt und muss um sein Leben fürchten, denn niemand entkommt Pablo Escobar…

Wenn Du noch nicht genug hast: Serie “Narcos” auf Netflix

Die Serie zeichnet die Geschichte der Drogenkartelle in Kolumbien in den 80ern und 90ern nach, ebenso wie den Kampf gegen sie. Dabei stehen sowohl das Medellín-Kartell von Escobar als auch das Cali-Kartell im Mittelpunkt. Eine actionreiche und auch immer wieder brutale Serie, die sich zwar schon an der Geschichte orientiert, aber auch viele Personen und Handlungen erfindet.

Hast Du Lust, diese Stätten selbst zu besuchen?

Die genannten Orte können in eine individuelle Reise nach Chile, bzw. eine individuelle Reise nach Kolumbien eingebaut werden. Meldet Euch einfach mit Euren Ideen!

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