Last Updated on 10. Februar 2025 by Südamerika Reiseportal
Mein Mann hatte mich zum Geburtstag mit einer Reiseidee überrascht: El Salvador. Wir flogen also nach San Salvador, der Hauptstadt des kleinsten Landes Zentralamerikas.
Unser Hotel war landestypisch, preiswert und freundlich. Man darf keine hiesigen Maßstäbe anlegen, wenn man das Land in seiner ursprünglichen Art kennenlernen will. Der Fremdenverkehr steckt in El Salvador noch in den Kinderschuhen. Es gibt schon einige sehr komfortable Quartiere für Touristen, doch wir fühlten uns mehr als Abenteurer oder Entdecker.
Nationalpark Los Chorros
Am nächsten Morgen sind wir mit dem Bus zu unserer ersten Tour aufgebrochen. Nicht weit von San Salvador liegt Los Chorros, ein Nationalpark. Er ist eine der bedeutendsten Attraktionen des Landes und man muss ihn unbedingt gesehen haben. Üppiger Pflanzenwuchs, überall Farne, Moos und fantastische Blumengewächse – wir konnten uns gar nicht satt daran sehen. Ein Dschungelparadies, dessen besondere Schönheit durch mehrere Wasserfälle gekrönt wird.
Die mit klarem Quellwasser gefüllten, natürlichen Einsenkungen waren eine Badeversuchung, der wir gern nachgaben. Wir kamen uns vor wie in einem Garten Eden. Von bizarren Felsgebilden mit überhängendem Pflanzenwuchs schien es ständig zu tropfen. Alles wirkte so frisch wie ein Sommermorgen, der sich über den ganzen Tag erstreckt.
In den Senken konnte man nicht richtig schwimmen. Wir planschten darin herum, waren wie erstaunte Kinder ständig bemüht, unter dem Wasserfall das kühle Nass auf uns rieseln zu lassen. Das war bei den ungewohnten tropischen Temperaturen ein herrliches Vergnügen. Obwohl Los Chorros so eine Attraktion ist, wird es erst am Wochenende richtig voll. Die Bewohner der nahe gelegenen Hauptstadt wissen eben auch, wo es schön ist und fahren zum Picknick in ihren Nationalpark.

Santa Ana
Nach diesem ersten, sehr erholsamen Einstieg fuhren wir am darauf folgenden Tag mit dem Bus nach Santa Ana, in den Westen des Landes. Diese zweitgrößte Stadt liegt nur etwa 65 Kilometer von der Hauptstadt entfernt und auch dort fanden wir ein Hotel, das unseren Ansprüchen völlig genügte.
Als wir unser Gepäck untergebracht hatten, suchten wir uns in der Stadt ein Restaurant, um etwas zu essen. Wir fanden eines, das uns unscheinbar und so gar nicht touristisch erschlossen erschien, denn es saßen nur Einheimische darin. Das Casamiento, das für die El Salvadorianer ein Frühstücksgericht ist, besteht aus weich gekochtem Reis und roten Bohnen. Ziemlich deftig, aber lecker. So waren wir auf regionale Weise gestärkt und gingen zur Busstation.
Ruinas de Tazumal
Wir wollten einen Ausflug zu den Ruinas de Tazumal machen, einer der historischen Maya-Ruinen. Die Fahrt dauert kaum eine halbe Stunde, dann standen wir vor den gewaltigen Bauwerken einer alten Zivilisation.

Die indianische Minderheit der Bevölkerung – es sind etwa 4 Prozent – verbindet ihren heutigen christlichen Glauben mit dem der Maya. Sie pflegen alte Bräuche und Rituale ihrer Vorfahren, auf deren hohe Kultur sie sehr stolz sind. Als Gast im Land ist man gut beraten, diese Maya-Denkmäler nicht offenkundig mit denen benachbarter Länder zu vergleichen. Die Indios hören das nicht gern. Wir waren angesichts des beeindruckenden baulichen Erbes der Maya ohnehin etwas stumm und unsere Bewunderung war durchaus echt.
Unseren dritten Tag verbrachten wir damit, uns Santa Ana anzuschauen. Allein das Rathaus, das innerhalb des Parque Central steht, ist eine Sehenswürdigkeit für sich.
In nur einer Woche haben wir viel über El Salvador gelernt, vor allem eines: Acht Tage sind zu kurz, um dieses kleine Land in seiner ganzen Größe zu erfassen. Zur Erinnerung gönnen wir uns seitdem El Salvadors Kaffee.
Wenn auch Du Lust auf eine Reise nach El Salvador hast, empfehlen wir zum Beispiel folgende Reise: El Salvador – Honduras.
