Last Updated on 10. Februar 2025 by Südamerika Reiseportal
Paraguay ist eines jener Länder in Südamerika, welche man leider hierzulande allzu oft einfach übersieht. Umso mehr reizte es mich, in dieses Land zu kommen. Mein Aufenthalt in Paraguay liegt aber nun schon etwa ein Jahr zurück.
Ich erlebte ihn im Rahmen einer studentischen Sprachreise. Wer eine solche machen möchte, sollte sich einfach von Deutschland aus über Sprachreisen nach Paraguay oder an Praktika angelehnte Reisen informieren. So kommt man recht günstig in das Land und kann dort eben auch einen längeren Aufenthalt erleben, als dies bei einer Urlaubsreise der Fall wäre.
Zudem kann man bei einer Sprachreise dorthin sein Spanisch deutlich aufpolieren – oder es sogar komplett neu erlernen. So war es auch in meinem Fall – und ich war restlos überrascht, wie schnell man mit wenigen Brocken Spanisch doch zurechtkommt.
Meine Reise führte mich als eine Art “Basisstation” in die Hauptstadt Asuncion, von wo aus ich aber immer wieder Ausflüge im ganzen Land machen konnte. Dies wurde von den Organisatoren der Sprachreise und meiner Gastfamilie bestens gehandhabt. Asuncion liegt direkt an der Grenze zu Argentinien, sodass ich von dort auch die Möglichkeit hatte, Abstecher in dieses ebenso faszinierende Land zu machen.
Wer bei Paraguay übrigens an den typischen von den Anden geprägten Staat in Südamerika denkt, den muss ich leider enttäuschen. Die höchste Erhebung in Paraguay ist 680 Meter hoch, eher ein Hügelchen also denn ein Berg. Hier herrschen flaches Land und weite Ebenen vor. Die Menschen in Paraguay leben von der Viehzucht – dennoch sind sie sehr arm. Doch ich war von ihrer Lebensfreude richtig begeistert.
Da ich sehr gerne reite, konnte ich bei einem zweiwöchigen Aufenthalt im Norden des Landes im Gran Chaco, der großen, weiten Ebene, auch dies ausgiebig tun und mich als “Gaucho“, also südamerikanischer Cowboy, versuchen. Der Gran Chaco ist eine weite Graslandschaft übersät von unzähligen Viehherden, die manchmal wirklich unvorstellbar groß sind.
Doch zurück nach Asuncion, wo ich die meiste Zeit meines zwei Monate währenden Aufenthalts verbrachte. Die Stadt ist eine typisch spanische Kolonialstadt, welche vor allem durch die Jesuiten geprägt wurde. Deren Kirchen sind schon sehr beeindruckend. Ebenso ist es aber die Heiligenverehrung, welche die Einwohner Paraguays bis heute sehr intensiv praktizieren. Überall finden sich Statuen und auch Krippen sind in Paraguay zur Weihnachtszeit selbstverständlich. Sie sind so berühmt, dass einige sogar in europäische Museen gelangten.
Asuncion liegt am Rio Paraguay, der später in den Amazonas mündet. Die Stadt besitzt dadurch einen sehr großen, beeindruckenden Hafen. Ansonsten wirkt sie oft eher verfallen und wenig modern bis auf den großen zentralen Platz, von welchem aus – typisch für Südamerika – sternförmig Wege in alle Richtungen führen.
Im Nordosten von Paraguay erstrecken sich einige tropische Regenwälder. Den Ausflug dorthin fand ich am beeindruckendsten. Hier kann man wirklich Natur pur erleben – und erfahren, wie wichtig der Regenwald für uns alle ist. Außerdem kann ich allen Paraguay-Reisenden unbedingt einen Ausflug an den Ypacarai See ans Herz legen. Dieser See ist vor allem in den Abendstunden eine echte Idylle, wo man nach einem ausgiebigen Picknick den herrlichen Sonnenuntergang genießen kann. Übrigens sollte man auf keinen Fall verpassen, Ausflüge in die vielen kleinen Orte von Paraguay zu machen. Denn dort erlebt man die Menschen, wie sie wirklich sind – sogar manchmal beim Sprechen ihrer alten Landessprache Guarani, welche längst vom Spanischen verdrängt wurde.
Hast Du auch Lust auf eine Gruppenreise nach Paraguay oder eine Individualreise nach Paraguay?