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Mexiko-Stadt und Xochimilco

Gebannt starrt die Menschenmenge auf den Balkon des Nationalpalasts in Mexiko-Stadt. Punkt elf Uhr tritt “Senor Presidente” vor das Volk und läutet wie jedes Jahr in der Nacht zum 16. September die Glocke, mit der Pater Hidalgo 1821 zum Gottesdienst rief und damit das historische Signal zum Befreiungskampf gab. Nachdem das Staatsoberhaupt mit kräftiger Stimme den “Grito” und damit symbolisch erneut die mexikanische Unabhängigkeit ausruft, antwortet die Versammlung mit dem frenetischen Ruf “Viva México, Viva la Indpendiente” und bricht in unbeschreiblichem Freudentaumel aus.

Das Herz der Stadt

Schauplatz dieser denkwürdigen Szene ist die freie Plaza de la Constitución, von den Einwohnern volkstümlich “Zócalo” (dt. Sockel) genannt, wegen ihrer gigantischen Abmessungen für politische Massenveranstaltungen jeglicher Art schon immer ein bevorzugtes Gelände im Herzen der Altstadt. “El Centro”besteht aus mehreren Plätzen und 100 Straßen, an denen eine Vielzahl von Palästen aus dem 18. Jahrhundert, barocke Kirchen und Märkte liegen.

Es erstreckt sich auf jenem Gebiet, auf dem einst die Pyramiden und Paläste der Aztekenstadt Tenochtitlán standen, die im Jahr 1521 bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Auf diesen Ruinen entstand die Kapitale der Neuen Welt, die “höchst edle und treuergebene Stadt Mexiko” als persönliche Überseebesitzung des spanischen Königs Carlos Primero, in dessen Reich die Sonne angeblich nie unterging.

Kathedrale ( © Mexico Tourism Board: Photo/Ricardo Espinosa-reo)
Kathedrale ( © Mexico Tourism Board: Photo/Ricardo Espinosa-reo)

Als einst größtes Gotteshaus der Neuen Welt weist die fünfschiffige Kathedrale, deren massive Türme zwei glockenförmige Aufbauten tragen, die prächtigste Innenausstattung von allen Stadtkirchen auf.  Östlich erhebt sich der Nationalpalast, offizieller Amtssitz des Präsidenten. Über Innenhöfe gelangt man zu den monumentalen Wandbildern des eigenwilligen Malers Diego Rivera, der in einer szenischen Abfolge die wechselhafte Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zur – damals noch erwarteten – sozialistischen Weltrevolution in Freskenform erschaffen hat. Einer der schönsten Paläste, die im 18. Jahrhundert aus rötlichem Vulkangestein geschaffen wurden, ist der Palacio de Iturbide, noch im vorigen Jahrhundert das einzige renomierte Hotel der Hauptstadt.

Die Wassergärten

Von den historischen Stätte Xochimilco blieb nur die um 1000 v.Chr. geschaffene Pyramide von Culcuilco übrig. Die Wasserflächen der schwimmenden Gärten gehören seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Jahr 1990 wurden die Wassergärten zum städtischen Ökologie-Park  ausgerufen. Xochimilco, mit seinen schwimmenden Kaufläden, Märkten und Farben erinnert mehr als jedes andere Viertel an die alte Stadt.

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