Eines der Highlights unseres Venezuela-Aufenthaltes war unser Besuch im Nationalpark Canaima – traumhafte Natur und ein wenig Abenteuer…genau das, was wir in unserem Lateinamerikaurlaub gesucht hatten, fanden wir hier.
Etwas abenteuerlich war schon die Anreise: mit einem kleinen Flieger mit nur 6 Sitzen (inkl. der Sitze für Pilot und Copilot) ging es von Ciudad Bolivar aus nach Canaima, zum kleinen Flugplatz direkt an der gleichnamigen Lagune. Wir überflogen Ausläufer des riesigen und beeindruckenden Guri-Stausee, einen der größten Stauseen des amerikanischen Kontinents. Das zugehörige Wasserkraftwerk gehört zu den 10 leistungsfähigsten Wasserkraftwerken der Welt, und versorgt 80 % des Landes mit Strom.
Laguna Canaima
In Canaima angekommen wurden wir vom Flughafen abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht. Nachmittags stand dann noch der Höhepunkt des Tages an: eine Bootsfahrt auf der Lagune. Sie ist berühmt für die vielen Wasserfälle, aus denen sie gespeist wird, und für die mitten im Wasser stehenden Palmen, die ein sehr beliebtes Fotomotiv sind.
Die Bootstour brachte uns zum Salto Sapo. Bei diesem Wasserfall ist es möglich, hinter die herabstürzenden Wassermassen zu gehen – ein eindrucksvolles Erlebnis, das uns einen ganz anderen Blick auf die Lagune bescherte!
Auf zum Salto Angel!
Nach einer Nacht an der Laguna Canaima ging dann das große Abenteuer los: Die Fahrt mit dem Einbaum flussaufwärts zum Salto Angel, dem mit einer Fallhöhe von 1km höchsten Wasserfall der Erde! Die aufregende Fahrt führte uns mehrere Stunden durch die wunderschöne und ursprüngliche Landschaft der Tafelberge.
Schließlich landeten wir an und machten uns zu Fuß auf, um durch den Dschungel bis an den Fuß des Salto Angel zu gelangen. Nach einem leckeren Picknick am Ufer des Flusses wanderten wir ca. eine Stunde über unwegsames Gelände und Wurzeln.
Der Weg wurde mit einem sensationellen Ausblick belohnt – der höchste Wasserfall der Erde lag vor uns! Und zwar nicht, wie so oft teilweise in Nebel gehüllt, sondern auf seiner ganzen Fallhöhe frei sichtbar. Dieser beeindruckende Anblick nahm uns den Atem. Anschließend nahmen wir zur Erfrischung noch ein ausgiebiges Bad unterhalb des Wasserfalls. Dann ging es zurück zum Boot und weiter zu unserem Dschungelcamp, in dem wir die heutige Nacht in Hängematten verbrachten.
Besonders schön fand ich die Stimmung am nächsten Morgen: Frühstück mit Ausblick auf mystische Tafelberge in leichte Nebelschwaden gehüllt, untermalt von exotischen Geräuschen aus dem Urwald… hier fühlte ich mich nun wirklich wie in eine andere Welt versetzt!
Anschließend ging es mit dem Einbaum zurück nach Canaima, wo uns noch ausreichend Zeit blieb, das kleine Dorf und die nähere Umgebung der traumhaft gelegenen Lagune auf eigene Faust zu erkunden, bevor uns der Flieger zurück nach Ciudad Bolivar brachte.