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Ostern in Lateinamerika

Last Updated on 13. März 2024 by Südamerika Reiseportal

Ostern gilt in Lateinamerika als das wichtigste Fest des Jahres, da der überwiegende Teil der Bevölkerung dort katholisch ist. Die Osterwoche, die von Palmsonntag bis Ostersonntag dauert, wird „Semana Santa“, die heilige Woche, genannt. Im Folgenden möchten wir Dir nun vorstellen, wie Ostern in Mexiko, Peru, Ecuador und Brasilien gefeiert wird.

Mexiko

Die „Semana Santa“ beginnt in Mexiko mit der Palmsonntags-Prozession und während der Woche gibt es mehrere traditionelle Messen.

Ab dem Gründonnerstag werden keine Glocken mehr geläutet und in den Kirchen werden alle Heiligenbilder und Altäre mit dunkelroten Tüchern verhängt. Außerdem ist es Brauch, dass die Mexikaner an diesem Tag insgesamt sieben Kirchen besuchen, um in jeder um die Vergebung ihrer Sünden zu bitten. Mittlerweile ist es üblich geworden, dass vor den Kirchen neben Kerzen und Heiligenbildern auch typisches Essen, wie zum Beispiel die Capirotada, und Getränke verkauft werden.

Capirotada - leckerer Osterauflauf aus Mexiko
Capirotada – leckerer Osterauflauf aus Mexiko

Am Karfreitag werden in jeder Gemeinde Passionsspiele aufgeführt, die oft so aufwändig sind, dass sie auch noch die nächsten zwei Tage über andauern. Am Ostersonntag schließlich läuten endlich die Glocken wieder, die roten Tücher in den Kirchen werden abgehängt, und alle Mexikaner feiern, essen und trinken mit ihren Familien zu Hause oder auf den Straßen.

Peru

Auch in Peru beginnen die Osterfeierlichkeiten am Palmsonntag. Die Familien gehen die Woche über häufig in die Kirche und es finden Prozessionen statt, die von Musikkapellen und singenden Frauen begleitet werden und bei denen schwere, kunstvoll geschnitzte Statuen von Heiligen durch die Straßen getragen werden. Nach den Umzügen werden überall in der Stadt Getränke, kleine Leckereien und typische Gerichte angeboten.
Viele Städte in Peru haben aber zusätzlich noch ihre ganz eigenen Traditionen.

Iglesia la Companía de Jesús, Cusco, Perú © Carlos Sala / PromPerú
Iglesia la Companía de Jesús, Cusco, Perú (© Carlos Sala / PromPerú)

In Tarma, was auch „Perle der Anden“ genannt wird, sind die Straßen bedeckt von bunten Blütenblättern, die sich zu Bildern formen und Motive aus den Anden darstellen.

In Huaraz werden am Ostersamstag kleine Judas-Puppen, die die Kinder gebastelt haben, vor einer jubelnden Menschenmenge verbrannt, und am Ostersonntag dann werden hunderte Vögel freigelassen und viele Feuerwerkskörper gezündet.

In Ayacucho hält sich der Glaube, dass es zwischen dem Tod und der Auferstehung Christi keine Sünde gibt, weshalb die Bevölkerung am Karsamstag extrem ausgelassen feiert, es wird getanzt, getrunken und musiziert.

Selbstverständlich gibt es auch in Peru typische Oster-Gerichte. Am Karfreitag wird traditionell „Chupe de Viernes Santo“, eine Suppe aus Fisch, Meeresfrüchten, Kartoffeln und Gemüse gekocht, und am Ostersonntag gibt es „Caldo de siete carnes“, einen Eintopf aus sieben verschiedenen Fleischsorten.

Ecuador

Semana Santa Quito
Jueves de Semana Santa, Quito ©Ministerio de Turismo del Ecuador

An den Osterfeierlichkeiten in Ecuador kann man ganz deutlich die Spuren der Spanier erkennen, die diese hinterließen, als sie während der Kolonialzeit das Land besetzten. Am „Miércoles Santo“, dem Mittwoch der Karwoche, wird in Quito eine ganz spezielle Prozession abgehalten. Diesen Trauermarsch gibt es sonst nur noch in Lima und in Spanien. Der Bischof trägt dabei eine große schwarze Fahne mit einem roten Kreuz, und früher glaubten die Menschen, dass derjenige, welcher die Fahne berührt, im nächsten Jahr sterben würde.

Genau wie in Spanien findet am Karfreitag die wichtigste Osterprozession statt. Dabei wird eine Figur Jesu durch die Straßen getragen, gefolgt von den reuigen Sündern, die mit den berühmten Spitzhüten aus Schmach ihre Gesichter verdecken und schwere Eisenketten an den nackten Füßen tragen.

Traditionell isst man in Ecuador während der Karwoche „Fanesca“, eine sehr reichhaltige Suppe, die wirklich nur zu dieser Zeit des Jahres gekocht wird. Sie besteht hauptsächlich aus verschiedenen Hülsenfrüchten, Kürbis, Reis, Milch und Bacalao, ein getrockneter und gesalzener Fisch. Oft enthält diese Suppe noch weiter sättigende Einlagen, wie Käse, hart gekochtes Ei, Teigtaschen oder frittierte Kochbananen.

Fanesca - sehr reichhaltige Ostersuppe aus Ecuador
Fanesca – sehr reichhaltige Ostersuppe aus Ecuador

Für die indigene Bevölkerung in Ecuador hat das „Osterfest“ jedoch eine ganz andere Bedeutung. Der Stamm der Tsáchilas, der in der Nähe von Santo Domingo lebt, feiert von Karfreitag auf Karsamstag den Beginn des Neuen Jahres. Frühmorgens wird ein Bad im „Fluss der Läuterung“ genommen und anschleißend tanzt und musiziert das Volk und es gibt reichlich zu Essen und zu Trinken.

Brasilien

In Brasilien sind die Osterfeierlichkeiten etwas kürzer, sie beginnen erst am Gründonnerstag und enden am Ostersonntag. Außerdem ist der Ostermontag wieder ein ganz normaler Arbeitstag. Natürlich ist Ostern auch hier ein Familienfest, das mit Gottesdiensten, Passionsspielen und Prozessionen begangen wird.

Karfreitag wird auch in Brasilien auf Fleisch verzichtet und es wird traditionell Bacalhau, eine Art Stockfisch, gegessen. Etwas gibt es an Ostern in Brasilien jedoch, was es in den anderen südamerikanischen Ländern nicht gibt, ohne das wir uns jedoch kaum ein Osterfest vorstellen können: es gibt Osterhasen, Schokoladenostereier und das Osterlamm.

Hier finden Sie alle unsere Osterrezepte auf einen Blick:

Selbstverständlich bieten wir auch Reisen nach Mexiko, Peru, Ecuador und Brasilien an.

2 Antworten auf „Ostern in Lateinamerika“

[…] In den meisten lateinamerikanischen Städten findet zu Ostern eine große Prozession statt, bei der ein als Jesus verkleidetes Gemeindemitglied auf einem Esel durch die Straßen reitet. […]

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