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Sich auf das Reisen einlassen: dafür brauche ich keinen Mut mehr

Last Updated on 2. Juni 2025 by Südamerika Reiseportal

Dies ist ein Beitrag zur Blogparade von Steffis Traumzeit.

Mut für Reisen? Passt das überhaupt zusammen? Eigentlich wird “Reisen” ja mit ganz anderen Worten assoziiert: es ist ein Luxus, ein Privileg, manchmal die Erfüllung eines lebenslangen Traumes, etwas, das bei vielen Menschen die schönsten und eindrücklichsten Erinnerungen ihres Lebens schafft.

Aber bei unseren Kunden – und besonders bei denen, die ständig neue Fragen haben und Rückversicherungen brauchen – merken wir immer wieder: ja, es braucht Mut, sich in die Ferne zu wagen, das Vertraute zu verlassen und ein Land zu besuchen, über das man bisher nur gelesen hat und das fremd ist. Und das ist – zumindest teilweise – auch mit Ängsten verbunden.

Aber diesen Mut meine ich eigentlich gar nicht. Sondern den Mut, sich auf das Reisen einzulassen. Ich mag Pläne, To do-Listen zum Abhaken, und zu wissen, was wann passieren wird. Eine Reise, die vorgeplant ist, bei der ich weiß, wir werden die schönsten und interessantesten Ziele der besuchten Region entdecken, da kann ich mich uneingeschränkt drauf freuen. Und weiß auch, worauf ich mich freue.

Einige der Sehenswürdigkeiten in Südamerika
Einige der Sehenswürdigkeiten in Südamerika

Von daher habe ich auch totales Verständnis für unsere Kunden, die viel Geld für eine Reise nach Lateinamerika oder in die Karibik ausgeben, die wenig Urlaub haben und dann das Beste aus der Reise rausholen wollen. Jeder Tag ist durchgeplant, die Flüge und Unterkünfte stehen und man weiß genau, was einen erwartet. Die Vorfreude kann beginnen!

Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass dann natürlich auch kein Platz ist für das Unerwartete, die kurzfristige Planänderung, weil es mir an einem Ort so gut gefällt, dass ich nicht weg will. Oder weil ein Einheimischer im Gespräch noch einen tollen Tipp hatte, was wir uns anschauen sollen. Dafür muss man sich auf das Reisen einlassen können, auf das eher ungeplante Unterwegs-sein. Und ja, das braucht Mut!

Denn dabei – das liegt in der Natur der Sache – kann auch einiges schief gehen! Unvergessen der lange Tag, den wir an einer menschenleeren, staubigen Schotterpiste in Südchile verbracht haben, weil wir uns für die landschaftlich schönere Route entschieden hatten, die kein Bus entlang fährt. Wir hatten vor, zu Trampen und mussten lernen, dass an dem ganzen Tag kein einziges Auto an uns vorbei fuhr, das die gleiche Strecke vor sich hatte, die wir einschlagen wollten…

Begegnungen mit den Menschen Südamerikas
Begegnungen mit den Menschen Südamerikas

Aber dagegen stehen die vielen Begegnungen mit anderen Reisenden, die uns ans Lagerfeuer gebeten haben, die Bauern, die uns zum Essen und Übernachten eingeladen haben, die Gespräche mit Einheimischen, die uns eine ganz andere Dimension des Reisens erleben ließen. Der Reitausflug mit einem Bauern, der uns die wunderschöne Landschaft zeigte und uns dann zum Mate-trinken ins sein Haus bat. Überhaupt die Gemeinschaft, die in vielen Ländern Südamerikas durch das gemeinsame Trinken des Matetees entsteht – das muss man erlebt haben!

Und auch wenn es Mut braucht, sich auf das Reisen an sich einzulassen, darauf zu vertrauen, dass es sich lohnt, Platz zu lassen für das Unerwartete, es hat mich nie enttäuscht! Und mit diesem Wissen und diesem Vertrauen darauf, dass man natürlich auf Reisen auch Vorsicht walten lassen muss, aber doch die meisten Menschen nett sind und sich über ein Treffen freuen, brauche ich auch keinen Mut mehr, mich auf das Reisen selbst ein- und auch mal treiben zu lassen. Im Alltag ist ja noch genug Platz für Planung und To do-Listen…

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