
Die Idee einer Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik am Isthmus von Panama ist so alt wie die Entdeckung der Landenge durch Vasco Núñez de Balboa; doch erst die technischen Möglichkeiten des 19. Jahrhunderts ließen eine Realisierung dieses Traums in greifbare Nähe rücken. Nachdem eine amerikanische Gesellschaft 1855 die erste Eisenbahnverbindung zwischen Colón und Panama-City eingerichtet hatte, nahmen auch die Pläne für den Kanalbau konkrete Formen an. Bestärkt durch den Erfolg des 1869 fertiggestellten Sueskanals gelang es dem französischen Ingenieur Ferdinand de Lesseps, mit Hilfe einer neugegründeten Aktiengesellschaft ein Kapital von umgerechnet 240 Millionen Goldmark für den Bau des Panamakanals zusammenzubringen. Der erste Spatenstich erfolgte 1879. Doch hatte Lesseps die technischen Probleme und den enormen Aufwand an Zeit, Geld und Arbeitskräften unterschätzt. 1889 musste die Kanalgesellschaft Konkurs anmelden. Noch gab Lesseps aber nicht auf. Er setzte eigenes Kapital ein, um das Projekt weiterzuführen. Doch als er 1894 starb, galt das Unternehmen als gescheitert; vier Jahre später wurden die Arbeiten schließlich eingestellt.