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Reisebericht: Mythos Amazonien

Last Updated on 11. Januar 2024 by Südamerika Reiseportal

Nachfolgend finden Sie einen Reisebericht unserer Kundin E.W., die mit uns im Mai 2011 auf der Reise Mythos Amazonien die Dschungelgebiete Perus, Boliviens und Brasiliens erkundet hat.

Botanikgarten Orchideenfarm
Botanikgarten Orchideenfarm

Nach einer sehr guten Vorbereitung, einigen Telefongesprächen und vielen Mails beginnt meine Abenteuerreise mit dem Flug von Frankfurt, mit meinem 15kg Rucksack, nach Lima über Sao Paulo. In Lima werde ich von einem bestellten Taxifahrer abgeholt und lerne im Hotel meine beiden Reisebegleiter kennen. Wir kommen mit dem Flieger in Cusco an und werden herzlichst vom Reisebüro, einer deutschsprachigen Studentin und unserem peruanischen Guide Wilner sowie dem Chefkoch Toni empfangen. Nun geht die große Reise los. Wir fahren durch das einmalig schöne Andenhochland mit Terassenbebauung, sehen die traditionell gekleideten Andenbevölkerung bei der Kartoffelernte, weiter auf unbefestigter Sandpiste hinab in den nebelverhangenen tropischen Bergwald, den an den Osthang der Anden gelegenen Nationalpark Manu, in das größte Regenwaldschutzgebiet weltweit. Nach 10-stündiger Fahrt mit einigen Zwischenstopps sind wir in unserer ersten Lodge angekommen. Wilner erzählt über die Route des nächsten Tages, dieses wird zu unserem alltäglichen Abendritual. Weiter geht es mit dem Bus. Stopp bei einer kleinen 1-Mann-Farm mit seinem Faultier und vielen kleinen Meerschweinchen im Wohnbereich, die irgendwann auf dem Teller landen. Weiterfahrt zur Orchideenfarm mit einem kleinen lustigen Indianer, der voll in seiner Sache auf geht. Wir erwarten große Orchideenblüten, aber das Gegenteil lernen wir kennen. Blüten (4mm) die nur mit einer Lupe zu erkennen sind. Bei einem weiteren Stopp entdecken wir das Nationaltier von Peru, den „Andenklippenvogel”. Wir steigen auf ein Langboot (10x2m) um. Unser Kapitän Sabino und sein Matrose Carlos sind Indianer aus der Gegend.

Hoatzin (Schopfhuhn)
Hoatzin (Schopfhuhn)

Nach kurzer Fahrt unsere erste Dschungelwanderung zu einem kleinen See „Machu Wasi Oxbow Lake“, dort fahren wir mit einem einfachen Floß hinaus um die vielen Vögel in Ruhe zu beobachten, wie z.B. den Hoatzin (Schopfhuhn). Wir haben auch Glück und sehen eine Wasserschweinfamilie. Sie sind die größten Nagetiere der Welt. Toni puhlt aus einem alten umgestürzten Stamm, einer Buriti Palme eine dicke fette nahrhafte Made, von den Indianern eine geschätzte Delikatesse. Zurück im Boot erwartet uns wie immer ein leckeres Essen. Nach kurzer Fahrt sind wir bei unserer Lodge. Rucksäcke aufgeschultert und ab durch den Matsch, durch Bäche und immer bergauf. Völlig durchgeschwitzt… und da ist sie, die Lodge mitten im Dschungel. Ein 2-Etagenhaus auf Stelzen, ein offenes Essenshaus mit Küche und ein Toilettenhaus mit Dusche, einfach genial. Auch hier erkunden wir unsere Umgebung, in der Nähe finden wir einen Ceiba. Er ist ein mächtiger Baum, der Wuchshöhen bis zu 75m erreicht, einer der Größten des tropischen Regenwaldes.

Ceiba-Baum
Ceiba-Baum

Hier läuft alles ohne Hektik ab, wie auch in den nächsten 18Tagen. Mit dem Boot fahren wir zu einer heißen Quelle. Kochend heißes Wasser vom Berg und ein kalter Bach vereinen sich. Es ist trotz der Hitze sehr angenehm im warmen Wasser zu sitzen. Ein kleiner kalter Wasserfall macht das ganze perfekt. Einige Stunden verbringen wir dort und genießen diese, mitten im Dschungel. In jedem der vielen Flussdörfer, wo wir übernachten, unternehmen wir einen Rundgang, um das Land und die Leute näher kennen zu lernen. Immer wieder gibt es lange Bootsfahrten und Autofahrten, wir müssen ein paar Kilometer schaffen, denn immerhin liegen 2400 km bis zum Endziel vor uns. Die Stellplätze für unsere Feldbetten sind einfache Überdachungen oder offene Lagerhallen in denen wir uns trotz jedem fehlenden sanitären Komfort wohl fühlen. Es findet sich aber meistens eine Quelle oder ein Flussarm, in den man sich erfrischen kann.
Wir schlafen auf einem Hochplateau, um in der Nacht den Jaguar, Tapir oder andere große Tiere beobachten zu können, die an dieser Lehmlecke öfters vorbei kommen. Unternehmen eine Wanderung zu einem Aussichtsturm der 35m hoch ist. Von dort haben wir eine fantastische Sicht über den Regenwald. Mit dem Boot fahren wir immer entlang der grünen Grenze zum Urwald, mit herrlichem Blick auf die Baumriesen, vorbeifliegenden Vögeln, Flussindianern und Goldgräbern. Eine kleine und abenteuerliche Goldgräberstadt Coloradobesuchen wir. Dürfen gepresstes Gold berühren, steigen auf eine Goldwaschanlage im Fluss auf und lassen uns deren Arbeit erklären. Weiter mit offenen Pickup, Taxi-Boot und Taxi-PKW bis nach Puerto Maldonado. Diese Stadt entstand im Zuge des großen Kautschukbooms im letzten Jahrhundert. Diese Zeit ist lange her, nun verdienen viele Arbeiter ihren

Indianer bei der Paranussbearbeitung
Indianer bei der Paranussbearbeitung

Lebensunterhalt mit Holzeinschlag, Goldwaschen, Paranüssen, Bootsbau und Ökotourismus. Unsere Unterkunft ist dieses Mal ein kleines, aber recht modernes Hotel. Wir bringen unsere verschmutzte Wäsche zu einer Indianerfamilie, sie verdient sich ein wenig Geld damit und wir duften kurzzeitig wieder gut. Hier in einem einheimischen Restaurant, können wir auch Fleisch von Tieren bestellen, die es nicht auf den offiziellen Speisekarten gibt. Wir essen u.a. Paca, ein rattenähnliches Nagetier. Beobachten das bunte Treiben auf dem Markt und helfen beim Einkauf für die nächsten Tage auf dem Boot. Nehmen an einer Schamanen-Zeremonie mit der Einnahme Ayahuasca (auch „Liane der Seele“ genannt) teil. Es wird benutzt um mit der Welt der Geister zu kommunizieren, bei mir zeigt es zwar keine große Wirkung, aber man sollte es ruhig ausprobieren. Danach sitzen wir noch in der dunklen Nacht, hier gibt es kein Strom oder fließendes Wasser, aber ein herrlicher gefüllter Sternenhimmel entschädigt uns. Auch das „Kreuz des Südens“ sehen wir, welches das kleinste aber ein sehr auffälliges Sternbild ist. Die vier hellsten Sterne bilden ein markantes Kreuz am Himmel. Brasilien und einige anderer Staaten haben das Kreuz des Südens in ihre Flagge aufgenommen. Unser nächstes Ziel ist eine Affeninsel. Wir sehen ganz viele neugierige Kapuzineraffen, die wir mit kleinen knisternden Kekstüten auf uns aufmerksam machen. Die Kekse schnappen sie uns ganz flink aus den Händen.

Piranha
Piranha

Nachts gehen wir auf Kaimanjagd mit unserem Boot. Mit einer speziellen Taschenlampe wird das Ufer des Lago Valencia abgeleuchtet, wenn zwei rote Punkte erstrahlen, dann ist es ein Kaiman. Aber so schnell wir auch zwei Augen entdecken, so schnell tauchen sie auch wieder ab. Da, wieder zwei, schnell das Boot ans Ufer gesteuert und mit Machete und Gummistiefel an Land gesprungen. Wir genießen das Spektakel genüsslich vom Boot aus, denn wir glauben nicht ganz an den Erfolg dieser Mission. Unsere Guides hatten auch kein Glück, die kleinen Kaimane ließen sich nicht einfangen. Wir fahren wieder auf den See hinaus um Piranhas (räuberischer Fisch mit sehr scharfen Zähnen) zu angeln. Mit einfachen Ruten, einer Angelsehne mit Haken und Rindfleischstücken ausgerüstet, schmeißen wir vom Boot aus, die Angeln ins Wasser. Nach dem wir den Trick raus haben, landen schnell 25 Piranhas in die Plastikdose. Wieder an Land brät Toni uns einige Piranhas, wie sitzen auf dem Anlegesteg und lassen sie uns schmecken.
Eine weitere Transportvariante ist auf einem offenen Pickup. Unser Gepäck wird aufgeladen, ordentlich mit einer blauen Plane verpackt, denn es wird sehr staubig auf der Piste werden. Über die Ladefläche werden zwei Bohlen gelegt, damit wir bequem dort sitzen können und ab geht die Fahrt in das 300km entfernte Riberalta. Nach 3,5 Stunden, nur in der Trockenzeit ist dies auf solch einer Piste so schnell zu schaffen, sind wir am Ziel. Rot verkrustet nehmen wir unsere Zimmer in einem Kolonialhotel (ehemaliger Besitzer war ein deutscher Kautschukbaron) ein. Nach drei Duschen und mehreren Haarwäschen ist die rote Farbe ab. Die Wäsche geben wir in die Wäscherei. Steigen auf Mopedtaxis und fahren in die Paranussfabrik. Hier kommen die eingesammelten Nüsse (von den Indianerdörfern) hin und werden getrocknet, sortiert, gekocht, geknackt und u.a. für Europa verpackt. Eine Karaoke-Bar ist an diesem Abend unser Ziel. Die Bolivianer können sehr gut Amore-Lieder singen. Wir sind begeistert.

Verkauf von frisch gepressten Säften auf der Straße
Verkauf von frisch gepressten Säften auf der Straße

Am nächsten Tag steigen wir in ein klimatisiertes Taxi und fahren nach Guayaramerin, dort erfolgt die usreise aus Bolivien, über eine gepflegte Sandstraße. Wir steigen in ein Boot, welches uns über den Rio Mamore nach Guajara-Mirim bringt, nun sind wir in Brasilien und fahren nach Porto Velho, über eine asphaltierte Piste die mit tiefen Löchern gepflastert ist, ein permanentes ausweichen ist notwendig. Stadtrundgang im alten Hafen und Eisenbahnmuseum. Dort werden die alten Lokomotiven restauriert.
Eine aus den USA, Philadelphia, aus dem Jahre 1925, die zweite aus Deutschland, Berlin, von 1936. Die Stadt profitierte in ihren frühen Jahren vom Kautschukboom, denn sowohl die Eisenbahn als auch verschiedene Schiffsrouten für den Kautschuk-Abbau im nahe gelegenen Urwald führten durch diese Stadt. Die Eisenbahnlinie ist jedoch lange still gelegt. Im neueren Hafen werden wir eingeladen uns einen Flussdampfer näher anzusehen. Da sagen wir nicht nein. Alle Menschen sind immer recht erstaunt darüber, dass wir aus Deutschland kommen und unsere Tour in den Anden beginnend bis hier zu dem Standpunkt per Boot und Auto zurück gelegt haben und nicht wie die meisten Touristen sich in den Dschungel fliegen lassen zur Lodge und von dort Ausflüge unternehmen. Wir fliegen in die
Handelsstadt Manaus, die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. Sie liegt am Rio Negro, elf Kilometer entfernt von dessen Mündung in den Amazonas.

Flussindianer beim Fischen
Flussindianer beim Fischen

Bis zum Atlantik sind es noch 1700km. Heute kennt man die Stadt nicht mehr durch den Kautschukboom, sondern eher wegen des
berühmten Theaters. Das Teatro Amazonas, ein Opernhaus, 1896 eingeweiht, welches durch die Einnahmen des Kautschukbooms finanziert wurden, besuchen wir. Manaus war die zweite Stadt Brasiliens (nach Rio de Janeiro), die mit Elektrizität versorgt wurde. Wir gehen jetzt den großen Fischmarkt erkunden, der liegt an einem geschäftigen Platz, im Gewirr von Straßenhändlern, Käufern
und Straßenverkehr zwischen dem Wasser und der Freihandelszone. Hier entdecken wir eine ganze Vielzahl außergewöhnlicher Fische. Wissenschaftler schätzen die Vielfalt der Fische im Amazonas auf über 5.000 Arten. Dagegen existieren in allen Flüssen Europas gerade mal 150 verschiedene Fischarten. Hängen unsere Hängematten auf ein kleines altes Holzflussschiff mit drei Etagen, die obere dritte Etage ist offen, mit Bar und wird zum tanzen genutzt, welches auch wir nutzen. Wir fahren bis zum nächsten Morgen den Amazonas entlang, steigen um in ein Taxi und in ein Taxi-Boot um in eine kleine Ortschaft zu gelangen. Dort wollen wir zum Flussstrand, baden gehen. Schreiend laute Musik ist zu hören, die man ja eigentlich von überall bereits kennt, aber hier läuft nicht nur Musik, hier ist gerade eine Strandparty mit Live-Band im vollen Gange. Die Brasilianer springen ins Wasser und tanzen auf einer Holzplattform, wobei eine Dusche mitten auf der Tanzfläche läuft und man beim tanzen gelegentlich darunter gleitet, denn eigentlich ist es zu heiß zum bewegen! Das Bad ist eine super warme Erfrischung, vermengt mit den Gedanken an Kaimane und Piranhas, deswegen wagen wir uns auch nicht mehr als 5 Meter weit weg vom Ufer. Zumal wir entweder die einzigen sind die schwimmen können oder die einzigen sind, die so mutig sind, sich mehr als zwei Meter vom Steg zu entfernen.

Holzfrachtschiff mit unseren Hängematten
Holzfrachtschiff mit unseren Hängematten

Beim Tanzen mit den sehr kontaktfreudigen Brasilianern trocknen unsere Sachen auch sehr schnell, denn hier zieht man sich nicht extra eine Badehose oder Bikini an bevor man ins Wasser springt. In diesem Ort lernen wir auch unsere beiden lokalen Dschungelführer, für die restlichen Tage, kennen.
Am Morgen sitzen wir nun in einem recht bequemen Pickup mit Klimaanlage und fahren bzw. hüpfen über eine von Asphaltresten gesprenkelte rote Lehmstraße, die vom dichten Urwald fast verschluckt wird. Tiefe Krater durchziehen diese Piste. Von den Flüssen, während der Regenzeit, weg gespülte Brücken und ganze Teile der Straße, sind auf unserer gesamten Strecke zugegen. Die 900km lange
Straße (von Manaus nach Porto Velho) BR319 ist 1973 vom Militär gebaut und wurde 1988 (14Jahre später!) teilweise, aufgrund mangelnder Instandhaltung, wieder gesperrt.
Wir halten an einer „Telekom-Station“, dort steht ein hoher Funkmast (110 m) und die Zentrale, die von den Sonnenkollektoren ihren Strom bezieht. Eine Batteriestation mit mind. 40 Batterien speichert den Strom. Dort schauen die „Telekom-Mitarbeiter“ ob alles am Laufen ist und die Köche bereiten das Mittagessen für unsere Crew. Alle 45 km steht entlang dieser Piste so eine Station. Nach dem Essen dürfen wir doch tatsächlich auf den verrosteten Mast steigen. Wilner, Bernd und ich nutzen diese Gelegenheit und steigen hoch, zu mindestens fast halb hoch. Wir genießen einen fantastischen Blick über den Dschungel. Nächster Stopp ist bei einem Urwaldfarmer auf seiner Hazienda. An seinem Bein hängt ganz verängstigt ein Babyäffchen. Wir fragen ihn wo denn die Mutter sei. Er meint nur, dass sie gut geschmeckt hätte! Da waren wir doch erst mal sprachlos, aber wir streicheln ja auch unsere Kaninchen… Ein kleiner Paca (ausgewachsen 8kg) und eine durch den Panzer (mit zwei Löchern durchbohrt) befestigte Schildkröte, werden als Haustiere gehalten. Weiter auf der Piste, plötzlich klopft es vom Dach, einer der Jäger sitzt immer oben drauf. Wir halten an, der Jäger springt mit seinem Gewähr runter und im Laufen schießt er und sprintet in den Dschungel. Wir steigen auch schnell aus, riechen noch das Pulver und laufen hinterher, natürlich im respektvollen Abstand, wissen ja noch nicht was er jagt. Der zweite Jeep ist angekommen, auch sie verfolgen den Jäger. Später erfahren wir, dass er auf einen Hirsch geschossen hat, der zwar kurz auf dem Boden lag, sich dann aber wieder von dannen machte. Nach langer Zeit kommen die Verfolger wieder, ohne Hirsch! Sie beschließen am nächsten Tag wieder zu kommen und nochmal auf die Suche zu gehen, denn nun ist es bereits zu dunkel.

Rosa Flussdelfin
Rosa Flussdelfin

Wir sitzen alle wieder auf und fahren weiter bis zum nächsten Fluss. Die Fähre zum Übersetzen ist auf der anderen Uferseite. Die Verständigung erfolgt mittels lauten Zurufs. Eine Stunde und einigen klärenden Zurufen später ist die Fähre bei uns. Die Übernachtung im tiefen Dschungel fällt nun aus, es ist zu spät und zu dunkel geworden. Mit dem Dorfältesten wird verhandelt, ob und wo wir unsere Zelte aufstellen dürfen. Vor dem Rundhaus, nahe am Fluss kampieren wir. Vor dem Sonnenaufgang stehen wir auf, im Zelt ist es einfach zu warm. Dann fahren wir mit einem Boot zum Lago Taciua, dort soll der Boto schwimmen, ein rosa Amazonas-Delfin. Sie sind 2 bis 3 Meter lang. Der Motor wird auf unsere Bitte ausgestellt und nun treiben wir in völliger Ruhe in diesem See und warten ab. Und
tatsächlich, mindestens 10 silbergraue Jungtiere kommen alle 30 Sekunden zum Luft holen an die Oberfläche und schwimmen um unser Boot herum. Erst mit dem Alter nehmen sie die rosa Farbe an. Die Mythologie besagt: „Bei manchen indigenen Völkern hält sich der Glaube, dass ein ertrunkener Mensch zu einem Flussdelphin wird.Der Flussdelphin behält in diesem Leben die

Das Teatro de Amazonas in Manaus
Das Teatro de Amazonas in Manaus

Fähigkeit, sich bei gelegentlichen Landgängen zurück in einem Menschen zu verwandeln.“ Nach 3 Stunden sind wir zurück ins Dorf. Wilner besorgt kleine Fische, damit einige Flussdelphine, die öfters hier her kommen, angelockt werden können. Zwei drei Meter lange rosa Botos kommen ganz nah und nehmen Wilner die Fische aus der Hand. Zwei kleine Indianerkinder kommen dazu und füttern sie auch. Der größere Junge hängt sich geschwind an das Schwanzende des Delfins während es weg schwimmt und lässt sich ziehen. Wir machen fantastische Bilder vom Ponton aus.

Abfahrt in Richtung Castanho. Zwischenstopp auf einer Fazenda. Hier wird Maniok verarbeitet.
Eine riesige Pfanne, wie aus der Werbung von „arriba und al bajo“, wird, nachdem der Maniok geschält, zerkleinert, gewaschen und gekocht wurde, dort geröstet und zu Farinha (Maniokmehl) verarbeitet. Die Brasilianer verarbeiten diese Farinha zu verschiedenen Gerichten, die Variante als Art weißen fluffigen Eierkuchen mit süßer Kochbanane gefüllt finde ich ganz interessant. Wir sehen wie die
Urwaldeinwohner in einem großem Holzgefäß mit einem riesigen Stößel die Früchte der Acai-Palme bearbeiteten. Die 1cm großen Früchte haben eine lila-schwarze Farbe, mit einem großen Kern und ganz wenig Fruchtfleisch. Dieses Fruchtfleisch wird nun von dem Kern getrennt und der Saft kann getrunken werden, er hat einen hohen Nährwert. Mit Zucker schmeckt er ganz gut. Nach unserer letzten Übernachtung auf einer Ranch fahren wir mit dem Pickup und einem Schnellboottaxi über den Amazonas Richtung Manaus. An unserem letzten Abend sitzen wir vier dann zusammen, vollziehen unsere Reiseroute auf unseren Karten noch einmal nach und essen unser letztes gemeinsames Abendessen für diese fantastische Reise, die mich nachhaltig beeinflusst hat. Den letzten Vormittag vor dem Abflug setze ich mich in den Park vor dem Teatro Manaus, leise Musik ertönt aus den Lautsprechern, und lässt alles Revue passieren.

Orange Blüte
Orange Blüte

Dann bin ich wieder in Deutschland… mit einem lachenden und einem weinenden Auge, eins weiß ich aber genau, dieses war nicht die letzte Reise in diese drei Länder mit ihren bemerkenswerten Menschen und deren Kulturen.

Anmerkung eines Indianer-Schamanen:
„Wir wissen, dass viele mächtige Interessen darauf drängen, den mineralischen Reichtum der indigenen Gebiete auszubeuten. Es sind Interessen von denjenigen mit viel Geld, um noch viel mehr Geld zu verdienen. Wir wissen auch, dass sie uns nicht helfen wollen. Sie sagen zwar, dass sie uns Schulen bauen, Gesundheitsposten unterstützen und elektrisches Licht in unsere Dörfer bringen, doch wir wissen, dass hinter diesen falschen Worten der Wunsch nach Geldvermehrung steht. Sie mögen andere täuschen können, nicht aber uns Yanomami (Indianerstamm)!“

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung unserer Kundin Fr. W.

Wer es noch abenteuerlicher möchte, dem bieten wir auch eine Amazonas-Boots-Expedition.

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