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Humberstone: Geisterstadt in der Wüste

Etwa 50 km östlich der chilenischen Stadt Iquique findet man das UNESCO Weltkulturerbe Humberstone- und Santa Laura Salpeterwerke: Eine Geisterstadt mitten in der Atacama Wüste.

Geschichte

1872 wurden die beiden Salpeterminen Santa Laura und Humberstone auf dem damals noch peruanischen Staatsgebiet gegründet. Über einen Steuerstreit mit Bolivien kam es dann 1879 zum Krieg zwischen Chile und den beiden Staaten Peru und Bolivien – dem sogenannten Salpeterkrieg. Der Krieg dauerte bis in das Jahr 1884 und Chile gewann. In Folge des Kriegsausgangs wurden die Regionen bis Arica chilenisches Staatsgebiet und Bolivien verlor seinen Zugang zum Meer, was übrigens noch bis heute ein Streitthema ist. Seit 1883 gehörten die Salpetermienen also zu Chile und wuchsen schnell zu einem der größten Salpeterwerke Chiles heran. Bis zu 3700 Menschen lebten zu den besten Zeiten an dem abgelegenen Ort in der Pampa, bis die Miene 1961 auf Grund der ausbleibenden Nachfrage schließen musste und die Mitarbeiter den Ort verlassen mussten. Die Nachfrage nach Salpeter, welches ehemals unter anderem zur Sprengstoffherstellung und als Düngemittelzusatz verwendet wurde, war nach der Entwicklung der Ammoniak-Synthese und damit einem synthetischen Ersatz so stark zurückgegangen, dass die Werke nicht mehr weiterbetrieben werden konnten.

Verlassene Straße in der ehemaligen Humberstone Mine
Verlassene Straße in der ehemaligen Humberstone Mine

Zwischen touristischer Attraktion und Nostalgie

Für Touristen ist die verlassene Geisterstadt heute eine Attraktion. Gegen einen kleinen Eintritt kann das Freilichtmuseum um die verlassenen Gebäude mit Ausnahme des 01.01. das ganze Jahr über besucht werden. Ein Spaziergang durch das Gebiet der ehemaligen Humberstone Werke lässt einen nicht nur die damaligen Wohnhäuser entdecken, sondern auch eine Kirche, ein Theater, eine Schule etc.

Basketballfeld in der Humberstone-Mine
Basketballfeld in der Humberstone-Mine

Im circa 1km entfernten Gebiet der Santa Laura Miene kann man dagegen noch gut erkennen, wie die Industriegebäude ausgesehen haben.

Industriegebäude in der Santa Laura Mine
Industriegebäude in der Santa Laura Mine

Wie wohl das Leben in diesem Dorf ausgesehen hat? Der eigenen Fantasie ist bei einem Besuch keine Grenzen gesetzt. Und die nach wie vor enge Verbundenheit der ehemaligen “Pampinos“, der ehemaligen Bewohner, zu dem Ort lässt vermuten, dass diese dort kein schlechtes Leben geführt haben. Die Arbeiter kamen aus verschiedenen Staaten und im Lauf der Jahre hatte sich eine ganz eigene Kultur, mit eigenen Bräuchen entwickelt. In der dritten Woche des Novembers wird noch heute die Salpeter Woche gefeiert, mit Aktivitäten verschiedener Pampinas-Gruppen, die an die Zeit der Salpetermienen erinnern sollen und die damaligen Bräuche wieder zum Leben erwecken. Feststeht: Auch bei einer Reise außerhalb der Festivitäten lohnt sich ein Besuch der Wüstenstadt!

Ein langsam zerfallendes Gebäude der Wüstenstadt
Ein langsam zerfallendes Gebäude der Wüstenstadt

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