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Península Valdés – Reisetipps für das argentinische Tierparadies

Last Updated on 29. Februar 2024 by Südamerika Reiseportal

“Die Arche Noah Argentiniens“, so wird die an der Atlantikküste im argentinischen Teil Patagoniens gelegene Halbinsel Valdés auch oft genannt.

Die Península (deutsch Halbinsel) Valdés liegt in der argentinischen Provinz Chubut an der Atlantikküste, 77 Kilometer von Puerto Madryn entfernt, und ist 3.625 km² groß. Es ist eine Insel, die mit dem Festland über einen schmalen Landstreifen mit einer Länge von 35 Kilometer verbunden ist.

Wichtiger Lebensraum

1999 wurde das Naturreservat von der UNESCO auf die Welterbeliste gesetzt. Denn obwohl  die Halbinsel hauptsächlich aus trockener Steppenlandschaft mit Sträuchern und verbrannten Grasbüscheln sowie ein paar kleinen Salzseen besteht, bietet sie einen Lebensraum für Meeressäuger und zahlreiche andere Tierarten. Man kann mit etwas Glück Wale, Pinguine, Delfine, Seeelefanten und Seelöwen, Pinguine, Nandus (Südamerikanischer Strauß), Pampashasen oder patagonische Hasen, Füchse, Stinktiere, Guanacos (Verwandter der Lamas) und zahlreiche Vögel beobachten.

“Winkender” Seelöwe am Strand

Faszinierende Walbeobachtungen

Das Highlight jedes Besuches auf der Halbinsel ist aber unumstritten die Walbeobachtung. Denn die Wale ruhen im Winter im windgeschützten, warmen Wasser der patagonischen Küste. Dort paaren sie sich auch und säugen ihre Jungen, bis diese groß genug sind um weiter durch den Atlantik zu ziehen. In der Bucht von Puerto Pirámides starten regelmäßig Boote. So haben Besucher die Möglichkeit etwas Unvergessliches zu erleben: Einmal einen Wal aus der Nähe zu sehen! Auch Delfine kann man immer wieder vor die Linse bekommen. Auch vom Ufer aus kann man mit etwas Glück schon Wale beobachten.

Aber auch die Kolonien der Seeelefanten und Seelöwen sind sehenswert, zumal man sich ihnen auf eine Distanz vorsichtig nähern kann, die man sonst nur aus dem Zoo kennt. Dort kann man dann ihr Treiben beobachten und die Jungen bestaunen.

Orcas mit besonderer Jagdtechnik

Auch Orcas leben rund um die Halbinsel. Diese haben eine einzigartige und erstaunliche Jagdtechnik entwickelt, die das Leittier an die anderen Tiere der Gruppe weitergibt. Dabei stranden die Tiere absichtlich im seichten Wasser des Strandes, um den Seelöwennachwuchs zu jagen, der gerade Schwimmen lernt. Da diese Jagdtechnik an die Zeit gebunden ist, in der sich junge Seelöwen im Brandungsbereich tummeln, kann man dieses Schauspiel nur im März und April beobachten.

Magellan Pinguine beobachten

An den Küsten gibt es mehrere Kolonien der kleinen Magellan-Pinguine zu sehen. Das Besondere an diesen Pinguinen ist, dass sie gegenüber Menschen kaum Scheu zeigen und man sich so bis auf Armlänge annähern kann. Auf der Halbinsel selbst gibt es bei der Estancia San Lorenzo eine Kolonie mit ca. 200.000 Tieren. Mit ca. 1.000.000 Tieren noch größer ist die Kolonie in Punta Tombo, “in der Nähe” der Halbinsel Valdés. Allerdings ist “Nähe” hier in argentinischen Dimensionen zu sehen, da die beiden Orte eine Entfernung von über zweieinhalb Stunden Autofahrt trennt.

Magellanpinguin (Mit freundlicher Genehmigung unserer Kunden G. und R. M.)
Magellanpinguin (Mit freundlicher Genehmigung unserer Kunden G. und R. M.)

Beste Reisezeit für die Halbinsel Valdés

Am angenehmsten sind die Temperaturen im Südsommer, also in unserem Winter. Allerdings sollte man beachten, dass ab Weihnachten bis Ende Februar Hochsaison ist und in Argentinien Schulferien sind.

Wale (Südkaper) kann man von Juni bis Dezember beobachten, am besten ist die Zeit von August bis September. Die besten Chancen für Orcas hat man hauptsächlich von Februar bis April und von Oktober bis November.

Seelöwen kann man das ganze Jahr über beobachten, die Südlichen See-Elefanten von August bis März, die Pinguine von September bis April.

Wie kommt man hin?

Die Entfernungen in Argentinien sind groß, das sollte man in seine Überlegungen mit einbeziehen. Von Buenos Aires bis Puerto Madryn sind über 1300 Kilometer zu überwinden. Wem das mit dem Mietwagen zu viel ist, kann einen der sehr bequemen Reisebusse nehmen, muss aber auch eine Fahrtzeit von ca. 18 Stunden rechnen. Flughäfen gibt es in Puerto Madryn und Trelew (Flugzeit von Buenos Aires ca. zwei Stunden).

Wo sollte man wohnen?

Meistens ist der Ausgangspunkt für Touren zur Halbinsel Valdés Puerto Madryn, das aber auch noch 90km entfernt liegt. Hier gibt es Unterkünfte aller Art und Preisklasse. Wer näher am Geschehen sein möchte, kann im einzigen bewohnten Ort der Halbinsel, dem Dorf Puerto Pirámides, unterkommen. Dort ist die Auswahl aber sehr begrenzt und schnell ausgebucht.

Wie kommt man rum?

Es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr auf der Halbinsel, daher kann man nur mit einem eigenen Mietwagen oder einer organisierten Tour Valdés besuchen. Die Schotterstraßen auf der Halbinsel sind gut befahrbar, man benötigt kein Allradfahrzeug. Aber auch eine Tour hat seine Vorteile, die Guides erzählen viel Wissenswertes und kennen die besten Orte zur Tierbeobachtung.

Selbstfahrer sollten beachten, dass man auf den Schotterpisten besser nicht schneller als 50 km/h fahren sollte. Auch die Entfernungen auf Valdés selbst sind nicht zu unterschätzen: von Punta Norte bis zur Punta Delgada sind es z.B. fast 90km.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Nationalparks, z.B. auch die aktuellen Eintrittspreise.


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Buenos Aires

Dreiwöchige, umfassende Rundreise durch Argentinien und Chile; die perfekte Reise für Natur- und Landschaftsbegeisterte in zwei unterschiedlich langen Varianten (20 oder 25 Tage) mit fakultativem Iguazu-Vorprogramm. Punta Tombo und die Halbinsel Valdés werden an zwei Tagen besucht.


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