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Livingston in Guatemala

Tänzerinnen in Livingston, Izabal (© Foto INGUAT)
Tänzerinnen in Livingston, Izabal (© Foto INGUAT)

Livingston, eine kleine guatemaltekische Stadt an der karibischen Küste, an der Mündung des Río Dulce gelegen, kann nur per Boot erreicht werden.

Auf dem Markt des Garifuna-Ortes geht es laut zu. Garifuna sind Nachfahren von Afrikanern und guatemaltekischer Mestizen. Sie sprechen neben ihrer eigenen Sprache auch Spanisch und Englisch. Die Wurzeln der Garifuna liegen in Nigeria. Als die Spanier einmal zwei Schiffe mit Sklaven von dort in die Neue Welt transportierten, erlitten sie vor St. Vincent Schiffbruch. Die Afrikaner vermischten sich mit den Einheimischen der Karibik-Insel. So entstand eine neue Kultur. Von St. Vincent  wurden sie später von den Briten und Spaniern wieder weggebracht und gelangten schließlich über Umwege, z. B. Honduras und Belize, nach Guatemala und gründeten dort die Stadt Livingston.

Überall in der Stadt, die nur von Wasser und Dschungel umgeben ist, gibt es kleine Familienläden, die Snacks anbieten. Viele sagen, dass das Essen, das man in Livingston serviert bekommt, ein wahres Highlight in Guatemala ist. Auch sonst hebt sich Livingston vom Rest des zentralamerikanischen Kontinents ab – vor allem durch seinen karibisch anmutenden, sehr entspannten Alltag.
Wer Unterhaltung non-stop sucht, ist hier falsch. Wer entspannen, relaxen, die Menschen kennenlernen, ein bisschen singen und tanzen oder lecker essen und trinken will, ist hier hingegen gold-richtig!

Für einen Strandtag ist die Playa Blanca sehr zu empfehlen! In ungefähr einer Stunde gelangt man per Boot („lancha“) zum Ziel. Nur fünf Kilometer entfernt von Livingston liegt eine wunderschöne Ansammlung von Wasserfällen und natürlichen Schwimmbecken („Siete Altares“).

Um nach Livingston zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten:  Auf der Fähre (Fahrtzeit ca. 1,5 Stunden) oder mit einem Boot mit ca. 15 Sitzen (Fahrtzeit ca. 1,5 Stunden, inklusive Stopps zum Fotografieren).

Besondere Tipps:

  • Bei einem Strandspaziergang schmeckt die verrückte Kokosnuss (“coco loco”), ein Rum-Drink in einer frischen Kokosnuss, am besten.
  • Danach sollte man die kleinen Bars und Clubs im Ort erkunden.
  • Viele halten außerdem Maria im Tlingo Lingo für die beste Köchin in Livingston. Probieren Sie unbedingt das “tapado”, eine typische Garifuna-Suppe auf Kokos-Basis mit Meresfrüchten.

Weitere Infos:
http://www.uncorneredmarket.com/2009/06/livingston-other-side-of-guatemala/, Video 1

Auf folgender unserer Reise können Sie Livingston einen Besuch abstatten: Transzentralamerika.

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Das Fluss-System des Orinoco

Das FlussSystem des Orinoco wird von über 200 Zuflüssen gespeist und ist eines der größten Südamerikas. Er ist weit über 2.000 km lang und entspringt ungefähr an der Süd-Grenze Venezuelas mit Brasilien. Von dort aus fließt er erst nach Westen, dann, wo die Grenze Venezuelas mit Kolumbien verläuft, nach Norden und anschließend nach Osten/Nordosten gen Atlantik. Der Orinoco ist zu einem großen Teil schiffbar. Bei San Rafael de Barrancas schwillt der Fluss während der Regenzeit, die von April bis Oktober/November dauert, auf eine Breite von bis zu 22 km und eine Tiefe von 100 Metern an.

Ein Großteil der Ureinwohner Venezuelas leben am Orinoco. Die wichtigsten sind die Guaica (Waica), auch bekannt als die Guaharibo, und die Maquiritare (Makiritare) im südlichen Hochland, die Warrau (Warao) im Delta, sowie die Guahibo und Yaruro in den Llanos.

Kind auf Pferd am Orinoco
Kind auf Pferd am Orinoco

Das Orinoco-Delta erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 30.000 Quadratkilometer und reicht über ca. 275 km an der Atlantikküste entlang. Das Delta ist riesig und besteht aus einem einzigen, weit verzweigten Labyrinth von Flussläufen. Das Gebiet ist dünn besiedelt, traditionell sind die Pfahlbauten der Warao-Indianer, die seit vielen Generationen an den Flussläufen und –ufern des Orinocos leben. Das Klima ist tropisch und feucht-heiß.

Die Landflächen des Orinoco- Deltas sind dicht bewaldet. Das Delta ist sehr reich an Papageien, Tukanen, Hoatzinvögel und Kaimane. Die Wasserwege unterliegen einem steten Wandel. Je nach Wassermenge sind die Inseln größer oder kleiner. Die Hauptverkehrswege sind gut befahrbar und nicht zugewachsen. Die Neben-Kanäle allerdings, wo es teils auch Mangroven gibt, können völlig überwuchert und undurchdringlich sein.

Video von National Geographic (englisch)

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Brasilien Faszinierende Orte Südamerika

Salvador da Bahia

Stadtteil Pelourinho (© J.Rausch)

Salvador da Bahia ist eine Stadt im Nordosten Brasiliens, im gleichnamigen Bundesstaat, direkt an der Atlantikküste, an der Allerheiligen Bucht gelegen. Oft wird die Stadt als das schwarze Herz Brasiliens bezeichnet. Warum? Ein Großteil der dortigen Bevölkerung sind Nachfahren der afrikanischen Sklaven, die zu Kolonialzeiten nach Brasilien verschleppt wurden.
Bahia ist bekannt für seine Samba-Rhythmen, für die Tänze und Trommeln, eine Tradition, die auf eine traurige Zeit zurückreichen: die Sklaverei. Um nicht völlig zu verzweifeln und die alten Bräuche der weit entfernten afrikanischen Heimat weiterleben zu lassen, nutzten die Sklaven das, was ihnen noch geblieben war: ihre Hände und Füße, Stimmen und ein paar einfache Werkzeuge. Musik und Tanz gaben den Menschen Hoffnung. Heute stellt dieses Erbe einen unvorstellbaren Schatz dar. (Erfahren Sie mehr über Capoeira und dessen afrikanische Wurzeln.)

das Innerere der Kathedrale von Salvador de Bahia (© J.Rausch)

Nicht verpassen sollte man im „schwarzen Rom“, wie die Stadt wegen ihrer vielen Kirchen, 76 an der Zahl, auch genannt wird, die über und über mit Gold verzierte Kirche des São Francesco. Über die Zeit haben sich afrikanische Bräuche mit indianischen Ritualen und dem katholischen Glauben vermischt. So ist eine ganz besondere, eigene Kultur, eine Art Synkretismus, entstanden.
Beim Fest der “Lavagens” zum Beispiel werden sowohl katholische Heilige verehrt, als auch afrikanische Götter angesprochen, indem die Stufen vor den Kirchenportalen gereinigt werden.

bunte Hausfassaden (© J.Rausch)

Eine steile Klippe teilt Salvador da Bahia in zwei Teile: Wie so oft in der Geschichte befindet sich die Altstadt, mit den einst bedeutendsten Gebäuden, Herrenhäusern und Kirchen, hoch oben und wurde auf hügeligem Gelände erbaut, um diese natürliche Schutzfunktion wahrzunehmen.
Die „Cidade Alta“ (Bahias Oberstadt) ist die Altstadt und gilt als ein Paradies für Liebhaber Barocker Baukunst. Noch heute aus kolonialen Zeiten erhalten sind die die Stadtteile Terreiro de Jesus, Pelourinho und Anchieta. Die Altstadt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt, ist mit der „Cidade Baixa“, der Unterstadt, wo man Märkte und Hafenanlagen findet, über einen Aufzug (Elevador Lacerda) bzw. eine Schrägseilbahn (die Plano-Inclinado-Drahtseilbahn) verbunden. Wer sich sportlich betätigen will, steigt auf einer der sehr steilen Straßen (Ladeiras) hinauf.

LINKS:
http://www.bahia-online.net/

Salvador da Bahia (Stadtrundgang – englisch)
Capoeira

Salvador da Bahia können Sie unter anderem auf folgenden Reisen besuchen:
Amazonas-Boots-Expedition, Brasiliens – Zwischen Amazonas und Zuckerhut, Höhepunkte Brasiliens.