Last Updated on 17. Dezember 2024 by Südamerika Reiseportal
Hallaca ist ein Gericht aus Venezuela, das unter verschiedenen Namen bekannt ist und sich nach der Eroberung durch das spanische Königreich in Südamerika verbreitet hat. Es soll während der Kolonialzeit von Sklaven erfunden worden sein, die das Gericht an Heilig Abend aus Fleischresten zubereiteten, die von Gerichten für die Landbesitzer übrig geblieben waren. Doch nach und nach konnten auch die Landbesitzerfamilien dem köstlichen Festmahl nicht mehr widerstehen, so dass sich Hallacas traditionell zum Feiertagsessen in allen sozialen Schichten entwickelte.
Wir haben ein leckeres Rezept für euch, damit ihr euch venezolanische Genüsse nach Hause holen könnt. Aber Vorsicht! Nicht umsonst wird dieses Gericht traditionell einen Tag vorher gekocht, plant auf jeden Fall genügend Zeit ein!
Zutaten:
Füllung
- 600g Rindfleisch gewürfelt
- 600g Schweinefleisch gewürfelt
- 3-4 Zehen Knoblauch
- 3 Zwiebeln (mittelgroß)
- ca. 50ml Olivenöl
- 2 Tassen Brühe
- 4 Tomaten
- 2 Paprika
- Ca. 5 Esslöffel abgetropfter Kapern
- Ca. 5 Esslöffel Oliven
- 1 Tasse Kichererbsen (aus der Dose)
- Zucker
- Kümmel
- 1 Esslöffel Salz
- Schwarzer Pfeffer
Teig
- Ca. 500g Maismehl
- 100g geschmolzene Butter
- 4 TL Salz
- 700ml Wasser oder Hühnerbrühe
- 2 Eier
Sonstiges
- Ca. 2 Pakete Bananenblätter (z.B. in Asia-Shops erhältlich)
- Alternativ: Quadratische Blätter Pergamentpapier oder kochfeste Folie mit einer Seitenlänge von 25 cm
- Kochfeste Schnur
Zubereitung der venezolanischen Hallacas:
Die Füllung kochen:
Für die Füllung werden die Fleischsorten mit den gehackten Knoblauchzehen und den gewürfelten Zwiebeln kräftig im Öl angebraten. Paprika und Tomaten kleinschneiden und hinzufügen. Nach kurzem Dünsten mit der Brühe ablöschen und bei geringer Hitze köcheln lassen, bis die Brühe fast ganz verdampft ist. Dies kann schon mal bis zu einer Stunde dauern. Einige Rezepte schlagen auch ein Einkochen für mehrere Stunden vor. Anschließend nach Geschmack würzen.
Den Teig zubereiten:
In der Zwischenzeit das Maismehl in eine große Schüssel füllen, Butter und Salz hinzufügen und dann mit dem Wasser bzw. mit der Brühe verrühren. Zwei Eier aufschlagen und ebenfalls unterkneten. Den Teig dann etwas beiseite stellen.
Bau der Hallacas:
Sind beide Bestandteile fertig, können wir uns an den “Bau” der Hallacas wagen. Dazu die Bananenblätter waschen und mit einer Schere die Mittelrippe herausschneiden und wegwerfen. Dann die Blätter vorsichtig in 25 cm große Quadrate reißen. Dies geht ganz einfach an den Rillen.
Auf ein mit Öl bestrichenes Stück Bananenblatt (bzw. Papier, falls Ihr keine Bananenblätter habt) wird ein Bällchen aus ungefähr zwei bis drei Esslöffeln Teig gelegt und dieses mit den Fingern zu einem Rechteck von etwa 15 cm mal 18 cm gedrückt. Wenn Ihr es diagonal zum Blatt legt, geht das Falten später einfacher. Nun 3 Esslöffel der Fleischfüllung auf den Fladen geben und mit Kapern, Oliven und Kichererbsen garnieren.
Jetzt können die Hallacas gefaltet und eingepackt werden. Wer keine Bananenblätter benutzt, sollte sie mit zwei Lagen Papier umwickeln. Anschließend mit einer kochfesten Schnur zusammenbinden.
Päckchen kochen oder dämpfen:
Wenn alle eingewickelt sind, kocht Ihr die Päckchen für ca. 1 Stunde in einem großen Topf und lasst sie dann gut abtropfen. Manche Familien schwören jedoch auf ein Dämpfen der Hallacas. In diesem Fall solltet Ihr darauf achten, keinesfalls mehr als ein Bananenblatt zum Einwickeln zu verwenden. Für etwa 90 Minuten können die Hallacas im Ofen mit Dampfgarfunktion zubereitet werden. In einigen südamerikanischen Ländern benutzt man einen Steaming Pot (Dampftopf).
Nun sind die Hallacas fertig. Nicht selten wird eine große Menge zubereitet, eingefroren und nach Bedarf aufgetaut.
Wir wünschen gutes Gelingen und guten Appetit!
Auch in Trinidad und Tobago ist dieses Gericht übrigens ein beliebtes Weihnachtsessen und dort unter dem Namen Pastelles bekannt. Wenn ihr mehr darüber lesen möchtet, schaut gerne in unseren Artikel über Weihnachtstraditionen in Trinidad und Tobago.
